Gedenken an die NS-Zeit

Rostocker "Stolperstein" für Bertha Josephy

Für die Jüdin Bertha Josephy (1867-1942) wird am Freitag (5. April) um 16 Uhr in Rostock ein Gedenkstein enthüllt (Symbolbild).
Für die Jüdin Bertha Josephy (1867-1942) wird am Freitag (5. April) um 16 Uhr in Rostock ein Gedenkstein enthüllt (Symbolbild).© iStockphoto, DNY59

02. April 2013 von Simone Viere

Rostock. Für die Jüdin Bertha Josephy (1867-1942) wird am Freitag (5. April) um 16 Uhr in Rostock ein Gedenkstein enthüllt. Der "Stolperstein" wird vor ihrem langjährigen Wohnsitz in der Rosa-Luxemburg-Straße 4 verlegt, teilten die Begegnungsstätte für jüdische Kultur "Max-Samuel-Haus" und der SPD-Ortsverein mit.

 An der Enthüllung wird auch ihr in der Schweiz lebender Großneffe Albrecht Josephy (86) teilnehmen. Damit erinnern dann 34 Gedenksteine an Rostocker Juden, die in der NS-Zeit gewaltsam ums Leben kamen.

Bertha Josephy wurde 1867 als Bertha Marcus in Schwaan geboren. Ihre Familie lebte seit Generationen in dieser Kleinstadt. Die Marcus' gehörten zu den herzoglichen "Schutzjuden" und wurden im 19. Jahrhundert zu Besitzern zweier Kaufmannsläden in der Schwaaner Brückenstraße. 1888 heiratete Bertha Marcus den Getreidehändler Albert Josephy. 1900 zog die Familie nach Rostock. Lange Jahre lebte sie in der Villa in der Kaiser-Wilhelm-Straße 4 (heute Rosa-Luxemburg-Straße 4). Seit 1925 war sie verwitwet.

"Nach 1933 erlebte sie die Ausgrenzung und Verfolgung im NS-Staat." Mehrfach habe die Jüdin ihre Wohnung verloren, ab 1938 musste sie den zusätzlichen Zwangsvornamen "Sara" tragen und erhielt die diskriminierende "Juden-Kennkarte". Am 11. November 1942 gehörte die 75-jährige, kranke Bertha Josephy zu einem Transport alter Juden aus Rostock ins Konzentrationslager Theresienstadt. Sie sei dem Transport nicht mehr gewachsen gewesen und starb am 23. November 1942 im Gestapo-Sammellager Gerlachstraße in Berlin.

Das 2001 durch den Förderverein des "Max-Samuel-Hauses" initiierte Projekt "Stolpersteine" wird aus Spenden von Vereinen, Unternehmen und Privatpersonen finanziert. Als Vorbild dienen Kupferplatten in anderen Städten. In Rostock werden jedoch größere Steine gewählt, da sie mehr Platz für den Namen, den letzten Wohnort, das Todesdatum und den Todesort bieten. Ein "Stolperstein" kostet 500 Euro. 

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