Sonderausstellung im Landesmuseum

Reformationsteppich kehrt nach Dithmarschen zurück

Die Restauratorinnen Salwa-Victoria Joram (l.) und Christine Binroth vom Museum Europäischer Kulturen - Preußischer Kulturbesitz Berlin halfen Dr. Jutta Müller (Mitte) beim Aufbau der Ausstellung im Dithmarscher Landesmuseum.
Die Restauratorinnen Salwa-Victoria Joram (l.) und Christine Binroth vom Museum Europäischer Kulturen - Preußischer Kulturbesitz Berlin halfen Dr. Jutta Müller (Mitte) beim Aufbau der Ausstellung im Dithmarscher Landesmuseum.© Kreis Dithmarschen

21. März 2018 von Inke Pohl, Lena Modrow

Ein Stück textile Zeitgeschichte kommt von Berlin und Jerusalem zurück nach Dithmarschen. Der "Bildteppich" der Anna Bump steht im Mittelpunkt der Ausstellung "Anna webt Reformation" im Dithmarscher Landesmuseum, die am Donnerstag (22. März) in Meldorf eröffnet wird.

Der 3,50 Meter lange Wandteppich ist in Dithmarschen im Jahr 1667 zum 150. Jahrestag der Reformation fertiggestellt worden. Auf ihm sind 50 Szenen aus dem Leben Christi zu sehen. Der Wandteppich besteche durch "seine Detailliebe und hochwertige Handarbeit", sagt Museumsleiterin Jutta Müller. Bis heute beschäftige sich die Forschung mit seiner Herkunft.

Zuvor hing der Wandteppich in Berlin und Jerusalem

Der Wandteppich befindet sich seit 1971 im Besitz des Museums für deutsche Volkskunde, dem heutigen Museum Europäischer Kulturen in Berlin. Zuvor hing er im Israel Museum in Jerusalem, wohin der Teppich 1955 durch eine Schenkung aus den USA gelangte.

Bildzitate aus der Bibel

Die Bildmotive sind vielfältig: Sie reichen von der Geburt Jesu bis zu seiner Wiederkehr als Weltenrichter. Bildzitate aus Luthers Bibel-Ausgabe von 1545 und Verweise auf Bibelstellen umrahmen in Hochdeutsch die Bilder. Außerdem sind darauf exotische Motive wie Elefant, Rhinozeros, Pflanzen und Fabelwesen zu entdecken, auf deren Geschichte die Ausstellung ebenfalls einen Blick wirft.

Teppich
Ausschnitt aus dem Teppich der Stifterin Anna Bump von 1667: Die Kreuzigung.© Kreis Dithmarschen

Ein textiles Rätsel

Der Titel der Ausstellung "Anna webt Reformation" verweist auf die in den Teppich eingewebte Signatur "Anna Bump" und ein Familienwappen. Anna Bump wurde 1644 in Kleve im nördlichen Dithmarschen geboren. Ob sie den Teppich tatsächlich webte, entwarf oder stiftete, ist nicht endgültig geklärt. Auch ob er für eine Kirche gefertigt wurde, an welchen Orten er im 19. Jahrhundert hing und warum er einst in drei Teile zerschnitten und wieder zusammengefügt wurde, ist bis heute ein Rätsel.

Biblische Geschichten und die Alltagswelt des 17. Jahrhunderts

Doch auffallend sei das künstlerisch-handwerkliche Niveau, betont Müller. Es stelle die biblischen Geschichten und die Alltagswelt des 17. Jahrhunderts in vielen Facetten dar. "Er ist ein wertvolles Kunstwerk der nachreformatorischen Zeit, das international anerkannt ist", so Müller. Die handwerkliche Arbeit spiegele flämische Einflüsse wider, da viele Flamen, die wegen ihres protestantischen Glaubens fliehen mussten, in Norddeutschland eine neue Heimat fanden und als Weber über das Land zogen.

Einblick in die bäuerliche Welt Dithmarschens im 17. Jahrhundert

Ergänzt wird die Meldorfer Ausstellung durch zeitgenössische Objekte aus dem Kircheninventar der Region, Textilien, Möbel mit Schnitzereien christlicher Motive und verschiedene Objekte der Alltagkultur. Sie gewährt Einblick in die bäuerliche Welt Dithmarschens in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts.

Die Ausstellung

Die Ausstellung „Anna webt – Ein Dithmarscher Bildteppich von 1667“im Dithmarscher Landesmuseum (Bütjestraße 2-4 in Meldorf) wird am 22. März 2018 um 19 Uhr eröffnet. Die Sonderausstellung, die in Kooperation mit den Museum Europäischer Kulturen – Preußischer Kulturbesitz Berlin entsteht, läuft bis zum 19. August 2018.

 

 

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