Eckernförder Epitaph zu Gast in Amsterdam
20. Juli 2018
Kirchenkunst auf Reisen: Ein Epitaph aus der Kirche St. Nicolai Eckernförde ist derzeit zu Gast in der Ausstellung „KWAB“ im Amsterdamer Rijksmuseum.
Denn laut Professor Reinier Baarsen, Kurator der Ausstellung, sei das neben der Leihgabe aus dem New Yorker Museum for Modern Art (Moma) eines der herausragenden Kunststücke. Das sagte der Kurator bei der Eröffnung, zu der auch Restaurateurin Ursula Lins vom Restauratorenteam Schleswig eingeladen waren und Pastor Dirk Homrighausen – denn schließlich stammt das Epitaph aus seiner Kirche.
Ein Höhepunkt der Ausstellung
Das Kunstwerk des Bildhauers Hans Gudewerdt der Jüngere (1593/1603-1671) aus der Eckernförder Bildhauer-Dynastie Gudewerdt hänge quasi als letzter Höhepunkt, als Apotheose der Ausstellung im Museum, sagt Homrighausen. Kurator Baarsen hält es für eines der bedeutendsten Kunstwerker seiner Art in Europa.
Kunst im Knorpelstil
Gezeigt wird das Epitaph in der Ausstellung KWAB noch bis Ende September. Die Ausstellung widmet sich dem Knorpelstil, dem vermutlich bedeutendsten Beitrag der Niederlande zur Entwicklung der Ornamentik in Europa aus dem 17. Jahrhundert, so die Ausstellungsmacher. Die niederländischen Urheber dieser Kunstform, die Silberschmiede Paulus und Adam van Vianen sowie Johannes Lutma, inspirierten Künstler wie Rembrandt und den Möbelmacher Herman Doomer und vermutlich auch Hans Gudewerdt den Jüngeren. Der Rahmen des Epitaphs weist auch knorpelförmige Ornamentik auf. Insgesamt werden mehr als 130 Ausstellungsstücke im im Rijksmuseum gezeigt.