Gedenken zum 100. Geburtstag von Annelise Pflugbeil
25. April 2018
Zum Gedenken an die Mitbegründerin der Greifswalder Bachwoche, Annelise Pflugbeil (1918-2015) lädt die Nordkirche am 100. Jahrestag ihres Geburtstags (3. Mai) zu einer geistliche Abendmusik im Greifswalder Dom St. Nikolai.
Sie ist die „Mutter der Bachwoche“: Im Sommer 1946 initiierte sie das Musikfestival zusammen mit ihrem Mann Hans Pflugbeil und leitete es jahrzehntelang. Die 1918 in Stettin als Annelise Buss Geborene studierte Klavier und Cembalo und wurde mit 23 Jahren Dozentin für Klavier am Seminar für Kirchenmusik in Finkenwalde bei Stettin. 1945 flüchtete sie mit ihrer kleinen Tochter und einem Klavichord auf dem Handkarren nach Greifswald. Dort lernte sie den Domkantor und ihren späteren Ehemann kennen.
Gefragte Cembalistin und Klavichordspielerin
An seiner Seite baute sie in den Nachkriegsjahren die Greifswalder Kirchenmusikschule auf, das heutige "Institut für Kirchenmusik und Musikwissenschaft" an der Universität Greifswald. Bis zuletzt nahm sie intensiv Anteil am Leben und der Entwicklung des Instituts. Außerdem war sie als Cembalistin und Klavichordspielerin bis in hohe Alter als Solistin und in kammermusikalischen Besetzungen für zahlreiche Konzerte im In- und Ausland gefragt. 1989 ist sie zur Kirchenmusikdirektorin ernannt worden; fünf Jahre später wurde sie Honorarprofessorin an der Greifswalder Universität.
Pflugbeils liebste Bachkantate wird gespielt
Unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Jochen A. Modeß wird ihr zu Ehren am 3. Mai "Gott der Herr ist Sonn und Schild" (BWV 79) von Johann Sebastian Bach aufgeführt – denn dies war Annelise Pflugbeil Lieblingskantate.