Festgottesdienst

Hafen-Kirche St. Gertrud feiert Jubiläum

Liegt in einem Tal, umgeben von Windrädern: Die Kirche St. Gertrud im Hamburger Hafen.
Liegt in einem Tal, umgeben von Windrädern: Die Kirche St. Gertrud im Hamburger Hafen.© epd-bild/Philipp Reiss

22. Mai 2018 von Julia Reiß, Lena Modrow

Die St. Gertrud-Kirche im Hamburger Hafen hat am Sonntag (20. Mai) gleich doppelt Jubiläum gefeiert: Vor 40 Jahren wurde die Gemeinde mit der Thomas-Gemeinde Hausbruch zusammengelegt, und vor 20 Jahren gründete sich der Förderverein zum Erhalt der Kirche.

St. Gertrud ist das letzte erhaltene Gebäude des Dorfes Altenwerder, von dem der Rest für das Containerterminal Altenwerder weichen musste. Die 178 Jahre alte Kirche und der Kirchhof liegen in einem kleinen Tal, umgeben von Lagerhallen, Hafenkränen und Windrädern. Gottesdienste, Taufen und Hochzeiten werden weiterhin regelmäßig gefeiert, zudem besuchen viele Touristen das Gotteshaus.

Zusammenhalt und Zusammenarbeit mit der Thomasgemeinde

Rund 120 Besucher kamen zum Taufgottesdienst mit Pastor Dirk Outzen und zum anschließenden Empfang vor der Kirche. "Schön, dass es die Kirche und die Zusammenarbeit mit der Thomasgemeinde gibt", so Outzen. Auf plattdeutsch gratulierte Anneliese Schauberg der St. Gertrud-Kirche. Sie wurde in Altenwerder geboren und in St. Gertrud getauft, konfirmiert und getraut. Bis 1975 lebte sie in dem Fischerdorf. Seit zwölf Jahren ist sie Vorsitzende des Fördervereins.

St. Gertrud Kirche - Denkmal, Mahnmal und touristische Attraktion in einem

"Der Verein wurde Ende der 1990er Jahre gegründet, weil die Gemeinde Hausbruch keinerlei finanzielle Unterstützung zum Erhalt der Kirche erhielt", erklärt sie. Der Verein kümmere sich nun darum, Spenden zu sammeln, bietet Führungen an und sorgt dafür, dass die Kirche nicht in Vergessenheit gerät. "Heute ist St. Gertrud Kirche, Denkmal, Mahnmal und touristische Attraktion in einem", so Schauberg. Am Sonntag füllte das 200. Mitglied einen Antrag aus.

Gute Zusammenarbeit mit der Hamburg Port Authority

Es gab Zeiten, da wollte die Stadt diese Kirche abreißen, sagte Outzen. Glücklicherweise sei das inzwischen nicht mehr so. "Im Gegenteil: Die Zusammenarbeit zwischen der HPA, dem Denkmalschutz und der Thomasgemeinde verläuft außerordentlich gut." Die HPA fühle sich verantwortlich für die Kirche und kümmert sich. "Und mal ehrlich, welche andere Stadt hat schon einen Hafen mit eigener Kirche?!"

Neue Öffnungszeiten der Kirche

Der nächste ist der Gottesdienst in St. Gertrud (Am Altenwerder Kirchtal 1, 21129 Hamburg) mit der Seemannsmission am 9. Juni (Sonnabend, 18 Uhr).

St. Gertrud Altenwerder

Nach dem Festgottesdienst startete St. Gertrud auch seine neue Öffnungszeiten: Die Kirche wird bis Erntedank (7. Oktober) regelmäßig sonntags bis 17 Uhr geöffnet sein. "Die Nachfrage ist so groß, dass wir die Kirche häufiger öffnen wollen als bisher", sagt Schauberg. Nachmittags kämen beispielsweise viele Radfahrer und wollten die Kirche besichtigen. Nach jedem Gottesdienst sorgen Ehrenamtliche dafür, dass die Kirche den restlichen Tag über besichtigt werden kann und bieten Führungen an. Gottesdienste finden in der Regel am zweiten und vierten Sonntag im Monat, an Feier- und besonderen Tagen statt.

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