Auszeichnung für Engagement in Ökumene und für Europa

Landesbischof Ulrich erhält Andor-Járosi-Preis

Landesbischof Gerhard Ulrich
Landesbischof Gerhard Ulrich© Sönke Dwenger / Nordkirche

14. Dezember 2017 von Claudia Ebeling und Maren Warnecke

Hamburg/Klausenburg. Gerhard Ulrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), ist mit dem Andor-Járosi-Preis ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung erinnert an den 1897 geborenen Andor Járosi, Pastor in Klausenburg/Koloszvár/Cluj-Napoja, der als der „Klausenburger Bonhoeffer“ gilt.

Ulrich erhielt den Preis während eines Besuchs einer Delegation aus der Nordkirche bei der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Rumänien. Weiterer Preisträger ist Béla Kató, Bischof der Reformierten Kirche Siebenbürgens. Der Andor-Járosi-Preis wird „Pfarrern verliehen, die zu rechten und unrechten Zeiten das Evangelium Jesu Christi in Wort und Tat, mit festem Glauben bezeugen und das zur Ehre Gottes und zum Wohle der Kirche tun“, heißt es in der Begründung.

In seiner Laudatio für den Landesbischof erinnerte  István Koszta, Pastor in Koloszvar/Brassó/Kronstadt, an Ulrichs Verdienste „für die Einheit der Kirche, für die Stärkung ökumenischer Beziehungen, für die Entfaltung und Erhaltung von Partnerschaften, und für seine Arbeit in der europäischen Gesellschaft“. In seiner Dankesrede sagte Gerhard Ulrich: „Mein Glaube und der Glaube meiner Kirche beruhen auf dem Zeugnis von Menschen wie Andor Járosi. Ich nehme den Preis stellvertretend für die Nordkirche und die vielen Mitbewegten an, die sich bereits in der Mecklenburgischen Landeskirche für die Partnerschaft eingesetzt haben.“

Zu den Gästen des Festaktes zählten kirchliche Vertreterinnen und Vertreter aus Dänemark, Serbien und Ungarn sowie Wissenschaftler und Politiker.

Im Rahmen des dreitägigen Besuches zum Abschluss des Reformationsjubiläumsjahres hatte die Delegation der Nordkirche gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Rumänien den Entwurf für einen Partnerschaftsvertrag unterzeichnet. Darin bekräftigen beide Kirchen, sich im Gebet, durch Austausch und Begegnungen gegenseitig zu stärken und zu unterstützen. Gemeinsam wollen sie sich durch ihre kirchliche und diakonische Arbeit für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung einsetzen sowie in internationalen Netzwerken ökumenische Verbindungen vertiefen. Der Entwurf wird  nun den Kirchenleitungen und Synoden zur Abstimmung gestellt.

Zur Delegation der Nordkirche gehörten neben Landesbischof Gerhard Ulrich die Europareferentin des Zentrums für Mission und Ökumene in der Nordkirche, Christa Hunzinger, sowie Tilman Jeremias, Ökumene-Pastor im Kirchenkreis Mecklenburg.

Hintergrund:

Nachdem ab 1941 die Juden in Rumänien zunehmend unter Verfolgung litten und viele von ihnen ermordet wurden, blieb der 1897 geborene evangelische Pastor Andor Járosi an der Seite seiner  jüdischen Freunde und vertrat seine Meinung öffentlich in Predigten und Publikationen. Auch versteckte er Juden in seinem Haus und stellte ihnen Dokumente über Kirchenmitgliedschaft aus, um sie zu schützen. Am 13. Oktober 1944 wurde er von einmarschierenden sowjetischen Soldaten gefangen genommen und in ein Arbeitslager deportiert. Dort starb Andor Járosi am 26. Dezember 1944. 1999 wurde der Pastor aus Klausenburg in Yad Vashem zum „Gerechten unter den Völkern“ erklärt.

 

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