Zur Premiere des Jugendstücks „Nathans Kinder“ am Sonnabend in Schwerin

Landesbischof Ulrich: „Interreligiösen Dialog und Friedenskräfte stärken“

Landesbischof Gerhard Ulrich und Theaterpädagogin Tina Koball diskutierten gemeinsam mit Lehrkräften das Theaterstück "Nathans Kinder"
Landesbischof Gerhard Ulrich und Theaterpädagogin Tina Koball diskutierten gemeinsam mit Lehrkräften das Theaterstück "Nathans Kinder"© Marie-Elisabeth Most-Werbeck

09. März 2018 von Stefan Döbler

Schwerin. Im Vorfeld der Premiere des Jugendstücks „Nathans Kinder“ am Mecklenburgischen Staatstheater hat Gerhard Ulrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), zu einem verstärkten interreligiösen Dialog aufgerufen: „Diesen Dialog brauchen wir dringend, um einander nicht zuerst als Repräsentanten verschiedener Religionen, sondern als Menschen wahrzunehmen, die jeweils in konkreten persönlichen, kulturellen und religiösen Zusammenhängen leben.“

In einer Fortbildungsveranstaltung des Mecklenburgischen Staatstheaters für Lehrerinnen und Lehrer hatte Landesbischof Ulrich am Mittwochabend (7. März) an einer Probe und einer anschließenden Diskussion im Schweriner E-Werk teilgenommen. Dabei sagte er: „Im Dialog können wir Zugänge zueinander eröffnen. Hinderlich ist dabei oft fehlendes Wissen – nicht nur über die Religion des anderen, sondern auch über die eigene.“ Der Landesbischof griff einen Impuls aus dem Stück „Nathans Kinder“ auf und betonte: „Wenn sich der Blick auf den anderen Menschen um die Dimension der Liebe weitet, kann sich auch die Sicht auf seine Religion wandeln.“

Bis in die Gegenwart würden Religionen für Machtzwecke missbraucht werden, so der Landesbischof, „insbesondere dann, wenn im Namen Gottes Kriege geführt werden“. Angesichts dessen gelte es, „die friedlichen Kräfte in den verschiedenen Religionen zu stärken, um miteinander Wege zum Frieden zu eröffnen“. Ein Beispiel sei für Ulrich der „Tag des Miteinanders“ im Mai 2017 in Parchim mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Weltanschauung gewesen. Die Initiatoren des kirchlichen Projekts „M41 – Haus der Begegnung“ hatten dazu auch den Landesbischof eingeladen.

Hintergrund:

Die Bearbeitung von Lessings Drama „Nathan der Weise“ für Jugendliche stellt mit dem Kreuzritter Kurt und dem jüdischen Mädchen Recha die junge Generation ins Zentrum und ihren Versuch, in verworrenen Religionskonflikten eine eigene Position zu finden. Die Handlung spielt im Jerusalem zur Zeit der Kreuzzüge. Kurt, der christliche Ordensritter, rettet Recha, Tochter des jüdischen Kaufmanns Nathan, vor dem Feuertod. Trotz ihrer unterschiedlichen Religionen verlieben sich die beiden ineinander, was nicht nur den christlichen Bischof und den jüdischen Kaufmann, sondern auch den muslimischen Sultan in Aufruhr versetzt. Eine Lösung des Konflikts bietet im Stück die Parabel der drei Ringe, in der jeder Ring für eine der Weltreligionen steht.

„Nathans Kinder“ von Ulrich Hub ist ein Jugendstück für Zuschauerinnen und Zuschauer ab 14 Jahren. Die Inszenierung von Frank Voigtmann hat am Sonnabend, 10. März, um 19.30 Uhr im Schweriner E-Werk des Mecklenburgischen Staatstheaters Premiere.

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