Nordkirche unterstützt den Nordirak mit 80.000 Euro Winternothilfe
11. Januar 2019
Hamburg/Schwerin. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) will mit rund 80.000 Euro Winternothilfe Binnenflüchtlinge im Nordirak mit Kerosinheizungen, Solarlampen und Bodenbelägen unterstützen. Auch die Schulen der Region sollen mit Heizmaterial versorgt werden, damit bis Ende März der Unterricht für mehrere tausend Flüchtlingskinder bei Temperaturen von bis zu minus 12 Grad Celsius aufrechterhalten werden kann. Die meisten Wohnhäuser der vor der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in die Ninive-Ebene geflohenen Menschen seien noch immer weitgehend zerstört, berichtet Hanna Lehming, Mittelostreferentin im Zentrum für Mission und Ökumene in der Nordkirche. Im vergangenen Sommer bereiste sie die Region und konnte sich vor Ort ein Bild vom Ausmaß der Zerstörung machen. „Viele Flüchtlinge leben noch immer in Lagern, Blechhütten und sogar Zelten. Selbst Familien, die in feste Rohbauten zurückkehren konnten, müssen ohne Heizung, Bodenbeläge oder Licht auskommen“, so Lehming.
Die von der Nordkirche zur Verfügung gestellte Winternothilfe soll rund 500 Familien, überwiegend Christen, aber auch Eziden (Jesiden), Turkmenen und Angehörigen anderer Minderheiten zugutekommen. Weiterhin werden 140 Schulen und Gemeindezentren beliefert, in denen Flüchtlingskinder unterrichtet und fortgebildet werden.
Gerhard Ulrich, Landesbischof der Nordkirche: „Die Situation der Flüchtlinge im Nordirak ist nach wie vor äußerst bedrückend. Die Menschen kämpfen um ihr Überleben und für eine Zukunftsperspektive in ihrer zerstörten Heimat. Sie sind dringend auf unsere Unterstützung angewiesen.“
Insgesamt leben im Nordirak etwa 450.000 Binnenflüchtlinge. Die meisten von ihnen flohen im Sommer 2014, als der IS begann, systematisch Christen, Eziden und andere Minderheiten zu vertreiben. Die Nordkirche wird im Nordirak die lokale Hilfsorganisation CAPNI (Christian Aid Program Northern Iraq) unterstützen, mit der auch der Lutherische Weltbund zusammenarbeitet. „Die Organisation ist in Irakisch-Kurdistan sehr bekannt, geschätzt und gut vernetzt. Sie arbeitet hochprofessionell und gleichzeitig konkret an den Menschen orientiert“, erläutert Hanna Lehming. Die Nothilfe wird aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes der Nordkirche zur Verfügung gestellt.
Weitere Spenden werden dringend erbeten:
Spendenkonto des Zentrums für Mission und Ökumene
Evangelische Bank
IBAN: DE77 5206 0410 0000 1113 33
Stichwort: Flüchtlingshilfe Nordirak
Projektnummer: 4500