Neuauflage: "Demenz-Knigge" der Diakonie

Anleitung für feinfühligen Umgang mit Demenzkranken

Wie viel kann und darf man an Demenz erkrankten Menschen noch alleine zutrauen? Der "Demenz-Knigge" gibt wertvolle Tipps.
Wie viel kann und darf man an Demenz erkrankten Menschen noch alleine zutrauen? Der "Demenz-Knigge" gibt wertvolle Tipps.© epd-bild / Bernd Bohm

24. Juli 2012 von Simone Viere

Hamburg. Wenn ein Mensch demenzkrank ist, sollte man ihn nicht auch noch mit "Quizfragen" verunsichern. In ihrem neuaufgelegten "Demenz-Knigge" wirbt die Hamburger Diakonie für einen feinfühligen Umgang mit Dementen. Statt mit der Frage "Wer steht vor Dir?" sollte der Enkel seinen demenzkranken Großvater lieber mit dem Satz "Schau mal, Dein Enkel David ist hier" begrüßen.

Die kleine Anleitung verschafft einen Überblick darüber, wie man Demenzkranken begegnen, sich mit ihnen verständigen und wie man sie unterstützen soll. Besonders in Großstädten würden Demente unbemerkt und ohne angemessene Versorgung häufig vor sich hinvegetieren, sagte Diakonie-Referentin für ambulante pflegerische Dienste, Sonja Schneider-Koch. Gut sei es natürlich, wenn Familienmitglieder und Angehörige da sind. Aber auch die Gesellschaft als ganzes sei gefordert.

Ruhe und Geduld sind gefragt

Wer mit demenzkranken Menschen spricht, braucht viel Ruhe und Geduld. In Gesprächen sollte man bei einem Thema verweilen und nicht nebenbei andere Dinge erledigen. Wenig sinnvoll für ein Gespräch ist eine vermeintliche Aufklärung, "wie es wirklicht ist". Verletzende Äußerungen sollte man möglichst nicht persönlich nehmen.

Der "Demenz-Knigge" hat zum Ziel, die Lebensqualität von Menschen mit Demenz zu verbessern und ihre Belastungen nicht zu verstärken. Viel zu oft würden Betroffene als Kranke bevormundet und nicht als Menschen mit eigener Selbstbestimmung angesehen. "Es ist natürlich fatal zu denken, nur weil ein Mensch Demenz oder Alzheimer hat, ist er nicht mehr Herr seines Willens und seiner Sinne," so Schneider-Koch. Wichtig sei vor allem die respektvolle Annäherung. Im Kontakt mit Demenzkranken empfiehlt die Diakonie daher Einfühlungsvermögen und taktvolle Berührungen.

Hilfe im Alltag ist im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit erforderlich

Unter Demenz werden verschiedene Krankheiten verstanden, die alle mit einem Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit und einer Persönlichkeitsveränderung einhergehen. Die häufigste Form ist die Alzheimer-Krankheit. Im fortgeschrittenen Stadium sind die Betroffenen bei Alltagsaktivitäten wie Waschen, Kochen oder Einkaufen auf Hilfe angewiesen. In der Regel tritt Demenz ab einem Alter von 65 Jahren auf. Gegenwärtig leben in Deutschland etwa 1,2 Millionen von einer Demenzerkrankung betroffene Menschen.

Die Diakonie Stiftung "Mitmenschlichkeit" hat Demenz zu einem ihrer Arbeitsschwerpunkte gemacht. Neben der Herausgabe des "Demenz-Knigge" und Schulungen veranstaltet sie regelmäßig die Hamburger Demenzgespräche, um die Diskussion in Politik und Gesellschaft anzuregen. 

Veranstaltungen
Orte
  • Orte
  • Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Flensburg-St. Johannis
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Gertrud zu Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien zu Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Michael in Flensburg
    • Ev.-Luth. St. Nikolai-Kirchengemeinde Flensburg
    • Ev.-Luth. St. Petrigemeinde in Flensburg
  • Hamburg
    • Hauptkirche St. Jacobi
    • Hauptkirche St. Katharinen
    • Hauptkirche St. Michaelis
    • Hauptkirche St. Nikolai
    • Hauptkirche St. Petri
  • Greifswald
    • Ev. Bugenhagengemeinde Greifswald Wieck-Eldena
    • Ev. Christus-Kirchengemeinde Greifswald
    • Ev. Johannes-Kirchengemeinde Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Jacobi Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Marien Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Nikolai Greifswald
  • Kiel
  • Lübeck
    • Dom zu Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Aegidien zu Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Jakobi Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien in Lübeck
    • St. Petri zu Lübeck
  • Rostock
    • Ev.-Luth. Innenstadtgemeinde Rostock
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock Heiligen Geist
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock-Evershagen
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock-Lütten Klein
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Johannis Rostock
    • Ev.-Luth. Luther-St.-Andreas-Gemeinde Rostock
    • Kirche Warnemünde
  • Schleswig
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Schleswig
  • Schwerin
    • Ev.-Luth. Domgemeinde Schwerin
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Nikolai Schwerin
    • Ev.-Luth. Petrusgemeinde Schwerin
    • Ev.-Luth. Schloßkirchengemeinde Schwerin

Personen und Institutionen finden

EKD Info-Service

0800 5040 602

Montag bis Freitag von 9-18 Uhr kostenlos erreichbar - außer an bundesweiten Feiertagen

Sexualisierte Gewalt

0800 0220099

Unabhängige Ansprechstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Nordkirche.
Montags 9-11 Uhr und mittwochs 15-17 Uhr. Mehr unter kirche-gegen-sexualisierte-gewalt.de

Telefonseelsorge

0800 1110 111

0800 1110 222

Kostenfrei, bundesweit, täglich, rund um die Uhr. Online telefonseelsorge.de

Zum Anfang der Seite