Bischof von Maltzahn: Wir sollten Flüchtlinge gastfrei aufnehmen
14. Dezember 2014
Wismar. Bischof Andreas von Maltzahn hat dazu aufgerufen, Flüchtlinge gastfrei aufzunehmen. „Wir können unser Glück auf Dauer nicht sichern in Abgrenzung von Menschen in Not”, sagte der evangelische Theologe in einer Andacht, die am Sonntag im Rahmen der zehnten „Seemannsweihnacht” im Wismarer Alten Hafen stattfand.
Abschotten werde nicht funktionieren, betonte der Bischof. Ihn bewege die Frage, warum Menschen Flüchtlingen eine Zuflucht verweigern wollten. Stehe dahinter wirklich die Angst, „überfremdet” zu werden oder die menschliche Ur-Angst, zu kurz zu kommen?, fragte er. Dabei lebten in ganz Mecklenburg-Vorpommern weniger Ausländer als zum Beispiel in der Stadt Leipzig. Zudem entrichteten ausländische Mitbürger so viele Steuern, dass sie die Sozialausgaben für Migranten deutlich übersteigen.
Nach der Andacht führte Maltzahn eine Prozession entlang der Kaikante an, bei der Seeleute und Gäste jeweils ein Segenslicht von Jungen und Mädchen überreicht bekamen. Anschließend gab es eine 90-minütige Lichterfahrt von kleinen Booten und großen Schiffen durch den Hafenbereich und die Wismarbucht. Bereits ab 12 Uhr war ein kleiner Weihnachtsmarkt am Hafen geöffnet. Der Reinerlös der Seemannsweihnacht ist in diesem Jahr wieder für soziale Zwecke bestimmt.
Die Wismarer Seemannsweihnacht war vor zehn Jahren wiederbelebt worden, nachdem ein stadtgeschichtlich interessierter Einwohner in den Archiven entdeckt hatte, dass in früheren Zeiten die Fischer der mecklenburgischen Hansestadt bei ihrer letzten Ausfahrt vor Weihnachten Fackeln gesetzt hatten. Im vergangenen Jahr kamen laut Förderverein Poeler Kogge etwa 7.000 Besucher zur Seemannsweihnacht.
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