Kirchen starten vorweihnachtliche Spendenaktionen

"Brot für die Welt" ruft zum Kampf gegen Mangelernährung auf

Mit einem Fernsehgottesdienst in der Marktkirche in Hannover hat das evangelische Hilfswerk "Brot für die Welt" am Sonntag (29.11.15) seine 57. Spendenaktion eröffnet. (Foto: Quillen Chavez zündet die erste Kerze am Adventskranz an)
Mit einem Fernsehgottesdienst in der Marktkirche in Hannover hat das evangelische Hilfswerk "Brot für die Welt" am Sonntag (29.11.15) seine 57. Spendenaktion eröffnet. (Foto: Quillen Chavez zündet die erste Kerze am Adventskranz an)© epd-bild/Jens Schulze

30. November 2015 von Simone Viere, Nicole Kiesewetter

Hannover/Friedrichstadt/Pasewalk. Die Kirchen haben am ersten Adventssonntag ihre vorweihnachtlichen Spendenaktionen gestartet. Das evangelische Hilfswerk "Brot für die Welt" widmet seine 57. Spendenaktion "Satt ist nicht genug" dem Kampf gegen die weltweite Mangelernährung. Das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat will mit seiner Sammlung in diesem Jahr den Blick auf Frieden und Menschenrechte lenken, besonders in Kolumbien und Guatemala.

Unzureichende Ernährung behindere Entwicklung - genauso wie Hunger, sagte die Präsidentin von "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel, beim zentralen Eröffnungsgottesdienst der neuen "Brot für die Welt"-Sammelaktion in Hannover. Mehr als zwei Milliarden Menschen könnten sich nicht ausreichend mit Vitaminen oder Mineralstoffen versorgen.

Fast jeder dritte Mensch auf der Welt sei mangelernährt und dadurch anfälliger für Krankheiten, sagte Füllkrug-Weitzel. Kinder blieben dadurch in ihrer Entwicklung ein Leben lang beeinträchtigt. "Brot für die Welt" fördere deshalb den Erhalt und die Wiederbelebung traditioneller und nährstoffreicher Pflanzen wie Quinoa oder alter Reis- und Hirsesorten, so die Präsidentin des evangelischen Hilfswerks: "Artenvielfalt schützt vor Mangelernährung und Hunger." 

Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister rief die Christinnen und Christen in seiner Predigt dazu auf, sich für die leidenden Menschen in dieser Welt einzusetzen. Damit verbunden sei der tiefe Wunsch, dass das Leben sich ändern möge und alle Menschen in Frieden satt werden könnten, sagte er in dem von der ARD übertragenen Gottesdienst.

Hoffnungsbilder in der Bibel finden

Im Moment erschütterten der Terror und die Opfer von Paris und Mali die Welt. "Wir haben viele Bilder in den vergangenen Wochen und Monaten gesehen, die so bedrohlich und anschaulich sind, dass wir dagegen starke Worte setzen müssen, keine Worte der Gewalt, sondern Worte der Hoffnung." Die Bibel zeichne solche Hoffnungsbilder ebenso wie die vielen Tausend Menschen, die sich für Notleidende engagierten. Auch "Brot für die Welt" gebe dafür immer wieder Beispiele.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) appellierte in seinem Grußwort: "Den Hunger nach Gerechtigkeit sollten wir uns nicht austreiben lassen." In der globalisierten Welt seien auch die Bauern in Indien oder die Näherinnen in Bangladesch Nachbarn, die dieselben Rechte auf ein gutes Leben hätten. "Das Ziel der Globalisierung muss Gerechtigkeit für alle und nicht Reichtum für wenige sein."

Eröffnungsgottesdienst in Friedrichstadt

In der St. Christophorus-Kirche im nordfriesischen Friedrichstadt ist am Sonntag die Aktion "Brot für die Welt" für Schleswig-Holstein eröffnet worden. Im Gottesdienst würdigte Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) "Brot für die Welt" als wichtigen Beitrag für eine gerechtere Welt. Die Hilfsorganisation helfe "im Namen der Nächstenliebe, Hunger zu bekämpfen und Überleben zu sichern".

Der Schleswiger Bischof Gothart Magaard sagte, dass die Spenden den Landwirten in armen Ländern helfen, die Bevölkerung mit ausgewogenen und nährstoffreichen Lebensmitteln zu versorgen. Magaard: "Das ist gelebte Hilfe zu Selbsthilfe."

Flüchtlingssituation: Bessere Lebensbedingungen in Herkunftsländern schaffen

Diakonie-Landespastor Heiko Naß verwies auf die aktuelle Flüchtlingssituation. "Wir müssen uns dringend für bessere Lebensbedingungen in den Herkunftsländern einsetzen, damit die Menschen in ihrer Heimat bleiben und gut leben können."

In Pasewalk ist die Aktion für Mecklenburg-Vorpommern am Sonntag eröffnet worden. Diakonie-Landespastor Martin Scriba warb im Eröffnungsgottesdienst in der Marienkirche um Spenden für die Hilfsprojekte in den Entwicklungsländern.

Eröffnungsgottesdienst in Pasewalk

Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) unterstützt die Hilfsaktion. Hunger sei eine der Hauptursachen für die aktuelle Fluchtbewegung, erklärte er. "Solange in unsere Mülltonnen täglich mehr Kalorien gelangen als Kinder in Entwicklungsländern zur Verfügung steht, brauchen wir uns über den Flüchtlingszustrom zu uns nicht ernsthaft wundern." Der Zugang zu Saatgut sei in Entwicklungsländern nicht selbstverständlich.

"Brot für die Welt" wird getragen von evangelischen Landes- und Freikirchen und ist im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung (Berlin) angesiedelt. Seit 1959 bittet die Aktion in jedem Jahr zu Beginn der Adventszeit um Spenden für Hilfsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika.

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