Darum ist MV spitze bei der Betreuung von kleinen Kindern
23. Februar 2015
Wiesbaden/Schwerin. MV bleibt bundesweit in der Spitzengruppe: Bei der Betreuung von Kindern unter drei Jahren ist das Bundesland vorn dabei. Die Gründe dafür liegen in der DDR-Vergangenheit.
Mecklenburg-Vorpommern belegt bei der Betreuung von Kindern im Alter von unter drei Jahren einen bundesweiten Spitzenplatz. Zum Stichtag 1. März 2014 liegt das nordöstlichste Bundesland mit 56,1 Prozent hinter Sachsen-Anhalt (58,3 Prozent) und Brandenburg (57,8 Prozent) auf Platz drei im Ranking der 16 Bundesländer. Der Westen holt bei der Betreuung von Kleinkindern etwas auf, bleibt aber weit hinter der Dichte an Tagesstätten in Ostdeutschland zurück.
Demnach lag die Betreuungsquote für Jungen und Mädchen unter drei Jahren in Westdeutschland bei 27,4 Prozent und damit 3,2 Punkte höher als ein Jahr zuvor. Der Abstand gegenüber Ostdeutschland bleibt jedoch groß. Dort erhöhte sich die Quote noch einmal von 49,8 auf 52 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.
Mehr Kapazitäten in Ostdeutschland
Vor einem Jahr wurden in Deutschland insgesamt rund 661.000 Kinder unter drei Jahren in einer Einrichtung oder einen Tagespflege betreut. Das entspricht bundesweit einer Quote von 32,3 Prozent (2013: 29,3 Prozent). Seit 1. August 2013 gilt ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab einem Jahr.
Die Kommunen haben in der Folge mehr Kindergärten gebaut oder gefördert. In Ostdeutschland ist die Kinderbetreuung in einer Einrichtung aufgrund der DDR-Vergangenheit weiter verbreitet und die Kapazität der Tagesstätten daher im Verhältnis zur Einwohnerzahl größer. Unter den westdeutschen Flächenländern hatten Rheinland-Pfalz mit 30,6 Prozent und Schleswig-Holstein mit 30,3 Prozent die höchsten Betreuungsquoten. Die bundesweit niedrigste Quote gab es in Nordrhein-Westfalen (23,8 Prozent).
Große regionale Unterschiede
Die regionalen Unterschiede auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte sind gravierend: Die bundesweit höchsten Betreuungsquoten für Kinder unter drei Jahren gab es zum 1. März vergangenen Jahres im brandenburgischen Frankfurt (Oder) mit 63 Prozent, gefolgt vom Landkreis Elbe-Elster und vom Landkreis Wittenberg mit jeweils 62,8 Prozent. In Westdeutschland wurden die höchsten Werte bei der Betreuung unter Dreijähriger in der baden-württembergischen Universitätsstadt Heidelberg (46,9 Prozent), in Hamburg (43 Prozent) und im bayerischen Landkreis Coburg (42,4 Prozent) erreicht. Die bundesweit geringste Betreuungsquote wies der Landkreis Berchtesgadener Land in Bayern mit 13,9 Prozent auf.