"Denk-Mal!": Kunst-Aktion zum Gedenken an die Weltkriege
08. August 2014
Hamburg. Unter dem Motto "Denk-Mal!" trägt die Nordkirche zum Gedenkjahr 2014 bei. Zum 75. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs sind an Hamburger Denkmälern Aktionen geplant.
Mit einer Kunstaktion an verschiedenen Kriegerdenkmälern in Hamburg und Umgebung will die Nordkirche das Gedenken der Toten beider Weltkriege zum Thema machen. Ziel sei eine öffentliche Auseinandersetzung mit den Denkmälern, die größtenteils aus den 20er Jahren stammen, und ein Nachdenken über ihr Erbe, sagte Pastor Ulrich Hentschel.
Dabei gehe es nicht nur um die Frage nach der Verantwortung für den millionenfachen Tod von Soldaten beider Weltkriege und die sogenannte historische Wahrheit, sondern ebenso um eine friedensorientierte Politik für die Gegenwart, so Hentschel weiter. Er leitet den Arbeitsbereich Erinnerungskultur an der Evangelischen Akademie der Nordkirche.
Die umfangreiche Kunstaktion „Denk-Mal!“ soll in den Tagen um den 1. September stattfinden – 75 Jahre nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen und dem Beginn des Zweiten Weltkriegs. Veranstaltungen sind an Kriegerdenkmälern in Ottensen, Harburg, Bramfeld, Ahrensburg und Ammersbek geplant.
Wie eine Wäscheleine beim Gedenken hilft
Als künstlerisches Mittel zur Auseinandersetzung mit den stummen Zeugen soll eine Wäscheleine mit verschiedenen weißen Kleidungsstücken dienen: „Das Bild erfüllt in seiner Einfachheit, in seinem Kontrast der häuslichen Intimität zum öffentlichen Denkmal alle erforderlichen Kriterien“, so der Künstler Axel Richter vom KunstHaus am Schüberg.
Organisiert wird die Veranstaltungsreihe unter anderem von der Evangelischen Akademie der Nordkirche und dem KunstHaus am Schüberg. Sie richtet sich vor allem an Menschen im kirchlichen Bereich. Gleichzeitig sollen Kooperationen mit nichtkirchlichen Friedens- und Erinnerungsinitiativen und kommunalen Parlamenten angestrebt werden, sagte Hentschel.