Zum Frauentag

Die Krimi-Nacht der mörderischen Schwestern von Altona

Anja Marschall, Vizepräsidentin der „mörderischen Schwestern“, vor der Kulturkirche Altona
Anja Marschall, Vizepräsidentin der „mörderischen Schwestern“, vor der Kulturkirche Altona© Silke Nora Kehl / Evangelische Zeitung

06. März 2015 von Timo Teggatz

Hamburg. Sie nennen sich „mörderische Schwestern“: Ausschließlich Frauen gehören dem Verein krimibegeisterter Schriftstellerinnen und Leserinnen an. In der Kulturkirche Altona veranstalten Autorinnen aus dem Hamburger Raum am Frauentag, 8. März, die „Ladies Crime Night“ – Mord und Totschlag garantiert.

Lissi ist 70 Jahre alt, verwitwet und war bis zur Rente Verkäuferin in einer Schlachterei in Ottensen. Durch Zufall gerät sie an die Beute eines Raubüberfalls und mietet sich in Hamburgs nobelster Seniorenresidenz ein. Doch dann wird ihr das Geld wieder gestohlen und sie muss einen Auftrag als Detektivin annehmen, um ihre spärliche Pension aufzubessern. „Lissis letzter Tango“ heißt der Auftakt der Krimi-Serie von Anja Marschall. „Der erste Band wird im Herbst erscheinen“, sagt die Autorin. „Er spielt in den schönen Blankeneser Villen nahe der Elbe – alles scheint so friedlich, doch dann gibt es Leichen.“

Lissi sei ein „typisches Hamburger Original“, erklärt Marschall. „Sie löst ihre Fälle mit typischer hanseatischer Schlagfertigkeit, ist zupackend und nimmt es mit der Wahrheit nicht immer ganz so genau. Dabei handelt  sie aber stets im Dienst der guten Sache.“ Gekleidet sei Lissi eher bodenständig – selbst zu einem Konzert in der Laeiszhalle komme sie in robusten Kitteln und Hose.

„Wie man als Autorin eine Figur entwirft und einen Spannungsbogen aufbaut – das habe ich erst im Austausch mit anderen Schriftstellerinnen aus dem Verein gelernt“, berichtet Marschall. 2006 haben sich die „mörderischen Schwestern“ gegründet, als Verband für krimischreibende und krimiliebende Frauen. Seit 2013 sind sie ein eingetragener Verein mit rund 500 Mitgliedern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Unser Ziel ist es, den von Frauen geschriebenen Krimi zu fördern“, sagt Marschall.Sie ist Vizepräsidentin des Vereins und „Regionalschwester“ für Hamburg und Schleswig-Holstein. Zum Verein gehören sowohl etablierte Autorinnen wie Monika Buttler, Nina George und Gisela Pauly als auch Frauen, die gern ihr erstes Buch schreiben möchten. Für angehende Autorinnen bietet der Verein ein Mentoring-Programm an, damit sie von dem Wissen ihrer erfahrenen  Kolleginnen profitieren können.

„Das Schreiben ist verdammt einsam“

Anja Marschall findet es wichtig, dass Frauen sich stärker vernetzen: „Die meisten Preisträger großer Literatur- und Krimipreise sind Männer.“ Dabei würden sich die Bücher von Frauen besser verkaufen. „In unserem Verein geht es aber nicht darum, Frauen gegen Männer auszuspielen“, betont sie. Sondern darum, Frauen zu ermutigen und in ihren jeweiligen Lebenssituationen zu unterstützen. „Viele Frauen kümmern sich neben dem Schreiben um ihre Familie, haben eventuell dann noch einen Job.“ Für 50 Euro Mitgliedschaft pro Jahr organisiert der Verein professionelle Schreib-Workshops und Seminare für Bühnenpräsenz, aber auch Schieß-Trainings bei der Polizei oder Vorträge in der Pathologie. Neben dem fachlichen sei ihr auch der persönliche Austausch mit den „Schwestern“ sehr wichtig, sagt Marschall: „Das Schreiben ist eine verdammt einsame Angelegenheit. Ich bin erst über den Verein dazu gekommen, mein erstes Buch zu vollenden.“

Info

„Ladies Crime Night“ am 8. März in der Kulturkirche Altona (Bei der Johanniskirche 22), 17.30 Uhr, Einlass und Catering ab 16.30 Uhr. Die Karten können für 9 Euro zzgl. Gebühren im Internet bestellt werden: <link http: www.kulturkirche.de link-extern>www.kulturkirche.de.

Preis an der Abendkasse: 15 Euro (ermäßigt 10 Euro).

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