Gesellschaft

Ein Tag rund um das Ehrenamt in Breklum

Über das Ehrenamt wird in Breklum diskutiert
Über das Ehrenamt wird in Breklum diskutiert© Coloures-pic / Fotolia

01. Juli 2015 von Timo Teggatz

Breklum/Schleswig. Rund um das Ehrenamt dreht sich der Sprengeltag an diesem Sonnabend in Breklum. Auf der Tagesordnung steht ein zentrales lutherisches Thema.

 „Mein Platz – mein Auftrag – meine Sehnsucht.“ Unter dieses Motto stellte Bischof Gothart Magaard den Sprengeltag für Ehrenamtliche. Er findet an diesem Sonnabend in Breklum statt. Auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017 wolle man sich mit einem zentralen lutherischen Thema beschäftigen: dem Priestertum der Getauften. „Die Besinnung auf die Grundlagen unserer Arbeit kann uns stärken“, sagte Magaard, „aber der Fokus wird auf dem liegen, was uns heute in unserer Kirche beschäftigt.“

Zum Auftakt werden zwei Impulsgeber diskutieren wie zu Luthers Zeiten. Es geht um die Bedeutung aller Getauften im Geist der lutherischen Theologie. Was bedeutet das für die Gemeinschaft von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen, Pastorinnen und Pastoren? Am Nachmittag bieten Arbeitsgruppen Gelegenheit für den Austausch. Nach einer Fragestunde mit Bischof Magaard soll auch gesungen und Gottesdienst gefeiert werden.

„Menschen, die aus bestimmten Motiven heraus engagiert sind, vermuten ähnliche Motive gern bei Mitengagierten. So entstehen unausgesprochene Erwartungen“, erklärt Kristin Junga von der Arbeitsstelle Ehrenamt der Nordkirche. Junga, die auch einer der beiden Impulsgeber in Breklum ist, beschreibt das Spannungsfeld so: „Hauptamtliche erwarten von Ehrenamtlichen, dass diese sie unterstützen, ihnen Aufgaben abnehmen oder ihre Talente eigenständig einbringen und dabei keine Hilfe brauchen. Sie sind irritiert, wenn sie erleben, dass deren Begleitung Absprachen erfordert.“

Gleiche Würde und gleich vor Gott

Aber auch die Kirche als Institution habe Erwartungen an Ehrenamtliche, sagt Junga: Sie sollen Lebendigkeit ausstrahlen, Zuversicht zeigen, Kontinuität sichern, in Lücken springen und Ideen einbringen. Und nicht zuletzt erwarteten Menschen, die engagementfreundliche Bedingungen verantworten, deshalb auch viel von Hauptamtlichen: Sie sollen die Wünsche der Ehrenamtlichen erfüllen, sie stärken und begleiten und noch mehr Menschen zum Engagement einladen. „Und dies alles“, so Junga, „nachhaltig und so, dass diese Dank erfahren.“

„Wenn es um das Priestertum der Getauften geht“, sagt Kay-Ulrich Bronk, Propst in Nordfriesland und zweiter Impulsgeber in Breklum, „kann Luther uns heute noch daran erinnern, dass Haupt- und Ehrenamt dieselbe Würde haben. Es gibt nur funktionale Unterschiede. Und diese auf Zeit. Wenn einer sein Amt beendet, dann ist er wieder, was er vorher war: Mutter, Vater, Bäuerin, Bauer oder Landsknecht. Überspitzt gesagt: kein Minister a.D. oder Bischof a.D.“, so Bronk weiter. Es sei die grundstürzende Behauptung Luthers gewesen, dass es gerade keinen theologischen beschreibbaren Unterschied zwischen Priestern und Laien gebe. „Sie sind gleicher Würde und gleichen Rechts und stehen beide im gleichen unmittelbaren Verhältnis zu Gott.“

Vielfältige Aufträge

Die Aufträge von Ehrenamtlichen seien mittlerweile sehr vielfältig und die Rollen von Haupt- und Ehrenamtlichkeit heute flexibel und verhandelbar, sagt Kristin Junga. Und wo etwas verhandelbar ist, komme man sich leichter in die Quere als da, wo es klare Zuordnungen gibt. „Der Verfassung nach gestalten Ehrenamtliche Nordkirche in der Dienstgemeinschaft mit den Hauptamtlichen“, betont Junga: „Wo es an diesem Auftrag hakt und ob sie einen anderen Auftrag haben wollen, werden wir am 4. Juli hören.“

Info

WAS: Sprengeltag für Ehrenamtliche

WANN: an diesem Sonnabend, 4. Juli, ab 10 Uhr

WO: am Christan-Jensen-Kolleg in Breklum

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