Gottesdienst

Kieler Gemeinde erinnert an Drogentote

Auch mit Kerzen wird am Sonntag in Kiel der Drogentoten gedacht.
Auch mit Kerzen wird am Sonntag in Kiel der Drogentoten gedacht.© epd, Stefan Arend

16. Juli 2014

In Kiel findet am kommenden Sonntag ein Gottesdienst für Drogentote statt. Die Idee dazu hatten Angehörige, die sich an die Drogenhilfe gewandt hatten.

Kiel. Zu einem Gedenkgottesdienst für verstorbene Drogenabhängige lädt die Kirchengemeinde Kiel-Gaarden gemeinsam mit der Drogenhilfe Kiel-Ost für Sonntag, den 20. Juli, 14 Uhr, in die St. Johannes-Kirche ein. Der 21. Juli wird seit 1998 als nationaler Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige begangen.
Im vergangenen Jahr hatte ein solcher Gottesdienst zum ersten Mal in Gaarden stattgefunden. Die Inititative dazu kam von den Angehörigen Drogentoter selbst, die sich mit dem Wunsch nach einem solchen Abschied an die Drogenhilfe Ost gewandt hatten. Etwa 70 Menschen nahmen  teil.
„Bei uns im Stadtteil leben viele Menschen, die drogensüchtig sind“, berichtet Pastor Uwe Hagge. Das liege unter anderem daran, dass viele Substitutionsärzte, also solche, die Drogensüchtige mit Methadon behandeln, hier ihre Praxen haben und Patienten deswegen ins Umfeld ziehen.

Angehörige schreiben Postkarten

Im Gottesdienst soll der durch Drogenkonsum Verstorbenen in Kiel und dem Umland im vergangenen Jahr gedacht werden. „Es soll ein Ort sein, an dem Menschen ihre Trauer äußern können“, sagt der Pastor. Dabei können Angehörige unter anderem Postkarten beschreiben, die dann aufgehängt oder vorgelesen werden. Musikalisch begleitet der Gospelchor Gaarden den Nachmittag. Thema der Predigt ist der verlorene Sohn. „Es wird um die hilfreiche Seite Gottes gehen, der mit offenen Armen dasteht“, sagt Hagge.
„2013 sind die Zahlen der Drogentoten bundesweit wieder angestiegen, und das erleben wir auch hier in Kiel“, erklärt Birthe Kruska von der Drogenhilfe Ost. Dazu tragen neue Drogen wie Crystal Meth und verunreinigte Stoffe bei.
„Der Großteil der Drogenabhängigen ist nicht in der Kirche, aber es sind ja Menschen aus dem Stadtteil. Und wir sind als Kirche für jeden hier da“, sagt Pastor Hagge. „Ich freue mich, dass das Angebot von den Angehörigen so gewertschätzt wird.“

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