Christlich-muslimische Konferenz

Klares Bekenntnis zum interreligiösen Dialog in Hamburg

Symbole für die drei monotheistischen Weltreligionen Christentum, Judentum und Islam: Kreuz, Kipa und Koran
Symbole für die drei monotheistischen Weltreligionen Christentum, Judentum und Islam: Kreuz, Kipa und Koran© epd

13. April 2016 von Simone Viere

Führende Religionsvertreter in Hamburg haben angekündigt, den interreligiösen Dialog in der Hansestadt zu stärken. Der Dialog der Religionsvertreter habe positive Auswirkungen auf die ganze Stadt, sagte Landesrabbiner Shlomo Bistritzky am Dienstagabend in der Hamburger Universität.

Der interreligiöse Dialog müsse allerdings ohne politische Interessen geführt werden, betonte Ayatollah Reza Ramezani, schiitischer Imam der Alster-Moschee. Im Dialog müsse nicht nur gesprochen, er müsse auch gelebt werden, ergänzte Ramazan Uçar, Imam der Centrums-Moschee St. Georg. 

Der interreligiöse Dialog werde seit rund 20 Jahren in Hamburg "eingeübt", sagte die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs. Dabei gebe es auch immer Ängste und Zweifel, wenn man neue Wege geht. Ein solch neuer Weg sei in Hamburg der gemeinsame Religionsunterricht für alle Kinder, der derzeit neu gestaltet werde.

Weihbischof Jaschke: "Keine Alternative zum interreligiösen Dialog"

Zum interreligiösen Dialog gebe es keine Alternative, erklärte der katholische Weihbischof Hans-Jochen Jaschke. Er brauche aber auch offene Worte. Auch Nicht-Gläubige müssten in den Dialog einbezogen werden, forderte die Islam-Professorin Katajun Amirpur. Nach den islamischen Geboten müssten auch Menschen ohne Religion anerkannt werden.

Respekt ist Grundlage des Dialogs

Kritische Töne waren die Ausnahme in der Debatte. Grundlage des Dialogs sei der Respekt, betonte Ayatollah Ramezani. Beleidigungen und Schmähungen der Religion müssten klar von der Meinungsfreiheit getrennt werden.

Gemeinsam sollten sich die Religionsvertreter fragen, warum sich die Jugend von der Spiritualität abwende und die Gesellschaft so depressiv sei, dass sie zu Drogen und Medikamenten greifen müsse. Imam Uçar beklagte, dass die Medien die Aussagen der muslimischen Verbände nicht ausreichend berücksichtige. "Wir dringen mit unseren Anliegen nicht durch."

Räume um über den Glauben zu sprechen

Beklagt wurde, dass es an Möglichkeiten der Begegnung in Hamburg fehle. "Wir brauchen Räume, wenn wir darüber reden wollen, woran wir glauben", sagte Bischöfin Fehrs. Für einen Dialog in der eigenen Nachbarschaft gebe es offenbar eine hohe Schwelle, ergänzte der evangelische Theologie-Professor Ulrich Dehn.

Imam Uçar wies auf kulturelle Unterschiede hin: In der Türkei würde man neue Nachbarn begrüßen, in Deutschland müssten sich neue Nachbarn dagegen selbst vorstellen. Uçar: "Bitte klopfen Sie an die Tür Ihrer Nachbarn."

Erste internationale christlich-muslimische Konferenz 

Die Debatte war Teil der ersten internationalen christlich-muslimischen Konferenz vom 11. bis 15. April in Hamburg. Zuvor hatten die rund 20 Religionsvertreter jüdische, christliche und muslimische Einrichtungen besucht. 

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