Land will Salafisten den Nährboden nehmen
18. November 2014
Kiel. Schleswig-Holstein beschließt Maßnahmen gegen Salafismus. Vor allem junge Menschen sollen auf die Gefahren aufmerksam gemacht werden – schon in Kitas.
Eine zentrale Beratungsstelle, eine neue Hotline sowie Präventionsprojekte in Städten und Gemeinden sollen den religiösen Extremismus in Schleswig-Holstein eindämmen. Ein entsprechendes Konzept hat die Landesregierung am Dienstag beschlossen. "Wir wollen vor allem junge Menschen gegen die Gefahren des Salafismus immunisieren", sagte Innenminister Stefan Studt (SPD). Gleichzeitig wolle man den kulturellen Dialog im Land fördern.
In Schleswig-Holstein gibt es nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden 230 aktive Salafisten, 20 mehr als noch vor einem Jahr. 24 Personen sind in Richtung Syrien ins aktuelle Kriegsgebiet ausgereist. Fünf wurden dort mutmaßlich bereits getötet.
Die neue Koordinierungs- und Beratungsstelle im Innenministerium soll zunächst mit zwei Mitarbeitern im April 2015 an die Arbeit gehen. Aufgabe ist, Eltern, Angehörige und Freunde von jungen Menschen, die sich radikalisieren, zu beraten. Außerdem sollen sie die politische Bildung in Schulen, Jugendeinrichtungen und Kindertagesstätten fördern. In Fortbildungsseminaren können Lehrkräfte lernen, auf salafistische Verhaltensweisen angemessen zu reagieren.