Reaktion auf Terror

Landesbischof Ulrich verurteilt Anschlag von Paris

Gedenken an die Opfer: Vor der französischen Botschaft in Berlin legten viele Menschen Blumen nieder und zündeten Kerzen an
Gedenken an die Opfer: Vor der französischen Botschaft in Berlin legten viele Menschen Blumen nieder und zündeten Kerzen an© epd-Bild

08. Januar 2015 von Timo Teggatz

Schwerin/Hamburg. „Ein feiger Mordanschlag“ – Landesbischof Ulrich findet deutliche Worte zum Terrorangriff von Paris. Zugleich ruft er dazu auf, an der Seite der Muslime zu stehen. Auch andere hohe kirchliche Vertreter äußern sich entsetzt.

Der Landesbischof der Nordkirche, Gerhard Ulrich, hat den Terrorangriff auf die Redaktion der französischen Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" als "feigen Mordanschlag" verurteilt. "Wir schließen uns in Trauer zusammen mit denen, die liebe Menschen verloren haben", sagte Ulrich in Schwerin.

Zugleich rief der Landesbischof dazu auf, an der Seite der Muslime zu stehen, die sich für ein friedliches Miteinander engagieren.  Gemeinsam mit ihnen müssten Christen „gegen jeden Hass, gegen jede Gewalt und gegen jede Projektion von Ängsten auf eine oder mehrere Gruppen von Menschen“ auftreten.

Es werde erneut deutlich, dass Deutschland und Europa kein "Pegida"-Gedankengut brauche, sagte Ulrich. "Zu einem intensiven und lebendigen Dialog der Religionen und Kulturen gibt es keine Alternative." Terroranschläge wie der in Paris seien mit dem Islam nicht zu rechtfertigen. Ulrich ist im Nebenamt Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands. 

"Die Saat des Hasses darf nicht aufgehen"

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) verurteilte den Anschlag als "abscheuliches Verbrechen". Er sei zutiefst betroffen über den menschenverachtenden Angriff, sagte der stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende Jochen Bohl. Das Verbrechen, bei dem am Mittwoch zwölf Menschen getötet wurden, sei durch nichts zu rechtfertigen, erst recht nicht im Namen irgendeiner Religion. Die Saat des Hasses dürfe jetzt nicht aufgehen, sagte Bohl. 

Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm sagte, es mache ihn „sehr zornig“, dass Menschen so brutal vorgehen und den Namen einer Religion missbrauchen. „Ich bete für die Opfer dieses Anschlags“,schreibt <link http: www.facebook.com _blank link-extern>Bischof Bedford-Strohm bei Facebook aus Rangun (Myanmar), wo sich er sich derzeit aufhält. „Alle Menschen guten Willens  müssen zusammenwirken, um gegen den Hass und gegen die Gewalt anzugehen, die von Extremisten aller Art ausgeht.“

Papst Franziskus rief dazu auf, "sich mit allen Mitteln der Verbreitung des Hasses und jeder Form von Gewalt zu widersetzen". Das Leben und die Würde aller Menschen verdienten entschiedenen Schutz. Statt Hass zu schüren gelte es, den Respekt des jeweils anderen zu pflegen. Kurienkardinal Walter Kasper bezeichnete den Anschlag als "Attentat gegen die gesamte Menschheit". "Gerade diese unmenschliche Tat sagt uns, dass wir den Dialog mit den vielen moderaten Muslimen fortsetzen müssen." 

Warnung: Anschlag nicht instrumentalisieren

Die Türkische Gemeinde in Schleswig-Holstein hat den Anschlag scharf verurteilt. "Ein derartiges Verbrechen kann durch keine Weltanschauung oder Religion gerechtfertigt werden und ist unvereinbar mit allen Werten, die eine freiheitliche und demokratische Gesellschaft ausmachen", sagte der Landesvorsitzende der Türkischen Gemeinde, Cebel Küçükkaraca. Er warnte davor, "dass andere radikale Gruppen diese schreckliche Tat instrumentalisieren, um damit ihre Hetze gegen friedliche Bürger mit unterschiedlichen kulturellen und religiösen Identitäten in Deutschland zu begründen".  

Die Protestanten in Frankreich reagierten mit Entsetzen und Empörung auf den blutigen Terroranschlag. Die Ermordung von zwölf Menschen sei "eine verabscheuenswürdige Tat, die unsere Herzen und unser Gewissen berührt", erklärte die Föderation der Protestanten am Donnerstag in Paris. Für eine solche Tat gebe es keine Rechtfertigung. Die laizistische Republik und ihre Werte, besonders die Gewissensfreiheit, die Demokratie und die Pressefreiheit, blieben die Grundlagen der französischen Gesellschaft.

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