Ostermärsche für den Frieden in ganz Norddeutschland
16. April 2014
In allen Teilen Norddeutschlands finden über Ostern wieder die traditionellen Ostermärsche für den Frieden statt. Größere Aktionen sind in Hamburg, Flensburg, Kiel, Rostock und Wismar geplant. Die Proteste richten sich gegen Kriegseinsätze der Bundeswehr, Rüstungsexporte in Krisenregionen und Atomwaffen. Bei den Kundgebungen, zu denen bundesweit mehrere Zehntausend Teilnehmer erwartet werden, steht auch der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine im Vordergrund. Die Auftaktveranstaltung ist diesmal in Erfurt.
Der zentrale Ostermarsch in Hamburg am Ostermontag (21. April) beginnt mit einer Friedensandacht um 11.30 Uhr an der St. Gertrudkirche Uhlenhorst. Abschluss ist um 14 Uhr ein Friedensfest in St. Georg (Carl-von-Ossietzky-Platz) mit Reden, Musik und Lesungen.
In Wedel (bei Hamburg) beginnt der Ostermarsch am Sonnabend (19. April) um 10 Uhr auf dem Rathausplatz. Nach der Demo findet um 12 Uhr auf dem Theater-Schiff "Batavia" ein Friedensfest statt. Weitere Ostermärsche in Schleswig-Holstein sind am Ostersonnabend in Flensburg und Kiel geplant. Beginn ist um 11 Uhr in Flensburg am Nordertor. Die Kieler starten um 11 Uhr vom Asmus-Bremer-Platz.
"1914-2014 - Mahnorte gegen Militarismus und neue Kriegsgefahr"
Der Rostocker Ostermarsch steht am Sonnabend (19. April) unter dem Motto "1914-2014 - Mahnorte gegen Militarismus und neue Kriegsgefahr", teilte die Friedenskooperative mit. Start ist um 11 Uhr am Rathaus. Beim anschließenden Rundkurs durch die Innenstadt werden unter anderem das Mahnmal für die Opfer des Faschismus, das Gewerkschaftshaus und die Universität besucht. Ab 13 Uhr gibt es Musik auf dem Doberaner Platz und ab 19 Uhr ein Konzert mit politischen Songs in der Galerie "Maya".
Ebenfalls am Sonnabend um 11 Uhr beginnt auf dem Parkplatz Weidendamm in Wismar ein Ostermarsch. Er steht unter dem Motto "Militarisierung stoppen". Die Abschlusskundgebung ist um 12.30 Uhr auf dem Marktplatz geplant. Der "Rügener Osterspaziergang" ist am Ostermontag (21. April) in Sassnitz vorgesehen. Auftakt ist um 10 Uhr am Molenfuß im Hafen.
Die Veranstalter rechnen durch den andauernden Ukraine-Konflikt mit mehr Beteiligung an den Ostermärschen als in den vergangenen Jahren. Weitere Themen bei den Ostermärschen sind Rüstungsexporte und die Nutzung von Atomwaffen. Weitere Forderungen zielen auf den Ausstieg aus der Atomenergie und eine friedliche Lösung des Syrien-Konflikts. Auch am außenpolitischen Kurs Deutschlands gibt es Kritik. So wenden sich die Organisatoren des Berliner Ostermarsches dagegen, dass sich Deutschland stärker in internationale Konflikten engagieren wolle - unter Umständen auch mit militärischen Mitteln.
Höhepunkte erlebte die Ostermarsch-Bewegung in den 70er und 80er Jahren
Die Ostermarschbewegung geht auf den britischen Philosophen Bertrand Russel (1872-1970) zurück. Unter dessen Regie versammelten sich an Karfreitag 1958 in London erstmals 10.000 Menschen, um für atomare Abrüstung zu demonstrieren. Der erste Ostermarsch in Deutschland fand zwei Jahre später statt. Höhepunkte erlebte die Ostermarsch-Bewegung in Deutschland in den 70er und 80er Jahren im Zusammenhang mit der Anti-Atomkraft-Bewegung und der Debatte über die Nato-Nachrüstung.