Interview

Präses Schwaetzer wünscht sich zügigere Wahl des EKD-Rates

Praeses Irmgard Schwaetzer
Praeses Irmgard Schwaetzer© Hanno Gutmann / epd

03. Mai 2015 von Timo Teggatz

Würzburg. Mit einer überwältigenden Mehrheit ist Irmgard Schwaetzer als Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im Amt bestätigt worden. Sie sei sich der Erwartungen bewusst, die die Mitglieder des Kirchenparlaments in sie setzen, sagte die 73-Jährige. Schwaetzer will sich dafür einsetzen, dass die Wahl des 15 Mitglieder zählenden Rates im November schneller zu Ergebnissen führt. Damals waren zahlreiche Kandidaten durchgefallen, weil sich verschiedene Strömungen in der Synode gegenseitig blockiert hatten.

epd: Frau Schwaetzer, Sie sind mit 111 von 115 Stimmen als Präses der EKD-Synode wiedergewählt worden. Kennen Sie solche Ergebnisse aus Zeiten der aktiven Politik?

Irmgard Schwaetzer: Daran kann ich mich nicht erinnern. Aber es ist ein überwältigendes Ergebnis, das mich sehr gefreut hat. Ich bin mir aber auch der Verantwortung bewusst und der Erwartung, die die Synodalen mit einem solchen Ergebnis verbinden. Ich hoffe sehr, dass es gelingt, diese Erwartungen in den nächsten Jahren zu erfüllen.

Zu den Aufgaben der Synode zählt die Wahl des Rates der EKD, die im November ansteht. Bisher gab es ungeschriebene Gesetze des Proporzes, regional oder konfessionell zwischen Lutheranern, Unierten und Reformierten. Wird auch die neue Synode danach verfahren?

Es ist eine Aufgabe des neuen Präsidiums und der anderen Synodalen, die Verantwortung etwa als Ausschussvorsitzende oder Gruppensprecher tragen, zu überlegen, in welcher Weise die Ratswahlen vorbereitet werden können. Es wäre gut, wenn wir schneller als bei den Wahlen vor sechs Jahren zu einem Ergebnis kämen.

Sie haben bereits in den vergangenen anderthalb Jahren dem Rat angehört. Wie beurteilen Sie das Verhältnis und die Zusammenarbeit von Theologen und Laien?

Das Verhältnis ist der Ausdruck des Priestertums aller Gläubigen. Wir arbeiten gemeinsam an den theologischen Themen. Diejenigen, die sich während ihres Studiums intensiver damit beschäftigt haben, legen ihre Einschätzungen selbstverständlich in einer besonderen Weise dar. Es ist die Aufgabe auch von allen anderen, sich an diesen Diskussionen zu beteiligen - so sehe ich auch meine eigene Aufgabe.

Als eine der großen Aufgaben für die anstehende Amtszeit haben Sie das bevorstehende Reformationsjubiläum 2017 benannt. Wo sehen Sie da noch die größten Baustellen?

Die Synode wird weiterhin darüber nachdenken, wie der Reformationsansatz vor 500 Jahren heute in einer modernen und sehr pluralistischen Gesellschaft ausformuliert wird und welche Impulse die Reformation in die Gesellschaft hinein entfalten kann.

Zum Recht der Synode gehört die Verabschiedung des kirchlichen Haushalts. Teilen Sie Befürchtungen, dass nach dem Reformationsjubiläum 2017 die Kirchenfinanzen aus Gründen der Demografie und der Konjunktur einbrechen?

Ich glaube nicht, dass jemand schon jetzt seriös voraussagen kann, wie sich die Finanzen der Kirche innerhalb der nächsten sechs bis acht Jahre entwickeln werden. Aber wir kennen die demografische Entwicklung, und da sind vor allem in den Landeskirchen bereits viele Dinge vorgezeichnet. Aber auch das vorherige Präsidium der EKD-Synode hat eine wichtige Aufgabe darin gesehen, dieses Thema zu bearbeiten.

Wie will die Synode dieses Thema angehen?

Wir haben einen Ausschuss vorgeschlagen, der sich mit den mittel- und langfristigen Themen der innerkirchlichen Entwicklung befassen soll. Ich bin ganz sicher, dass wir das auch schon vor 2017 sehr ernst nehmen werden.

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