Schleswig-Holstein will Flüchtlingskinder stärker fördern
22. März 2015
Kiel. In Schleswig-Holstein sollen Flüchtlingskinder stärker schulisch gefördert werden. Bereits in der Erstaufnahmeeinrichtungen in Neumünster sollen schulpflichtige Kindern eine schulvorbereitende Förderung erhalten.
"Wir werden Neumünster zu einem pädagogischen Zentrum für die Schulförderung ausbauen", sagte Innenminister Stefan Studt (SPD) am Donnerstag im Kieler Landtag. Er verwies insbesondere auf minderjährige Flüchtlingen, die ohne eine Begleitung einreisen. Sie müssten angemessen gefördert werden, "genauso wie deutsche Kinder und Jugendliche".
Nach der Verteilung der Schutzsuchenden auf die Kommunen würden Schulkinder zunächst in sogenannten DaZ-Zentren (Deutsch als Zweitsprache) unterrichtet, so der Minister. Nach dem Übertritt in die Regelschule gehe die Sprachförderung weiter. "Für dieses Konzept der Sprachförderung stellt die Landesregierung weitere 125 Lehrkraftstellen und zusätzliche Mittel im Umfang von 7,7 Millionen Euro bereit", sagte Studt.
Die Erstaufnahmeeinrichtung in Neumünster mit regulär 450 Plätzen wurde nach Angaben des Innenministers um 200 Plätze erweitert. Bauarbeiten für die Errichtung von vier Modulhäusern mit 400 Plätzen seien bereits angelaufen. In Boostedt (Kreis Segeberg) würden ab Beginn des nächsten Monats bis zu 50 Plätze und bis Ende Mai 350 Unterbringungsplätze bereitstehen. In der Endausbaustufe könnten in Boostedt bis zu 500 Flüchtlinge wohnen.