Stadt und Landeskirche wollen Kirchenturm sanieren
16. Oktober 2014
Schleswig. Die Zeit drängt: Immer wieder platzen Steine aus dem Turm des Schleswiger Doms, Feuchtigkeit dringt ein. Deshalb wollen Stadt und Kirchenamt die Sanierung in Angriff nehmen. Doch allzu schnell werden die Arbeiter nicht anrücken.
Vor dem Hauptportal des fast 900 Jahre alten St. Petri-Domes in Schleswig steht seit Weihnachten 2012 ein großes Gerüst. Die Holz-Metall-Konstruktion an dem 112 Meter hohen Turm soll Besucher vor herabfallenden Bauteilen schützen. Ein konkretes Ende der von Bürgern und Besuchern als hässlich empfundenen Gerüstes ist zwar noch nicht in Sicht, aber grundsätzlich wollen Stadt und Landeskirchenamt die Turmsanierung jetzt in Angriff nehmen, bestätigte Kirchensprecherin Marie-Elisabeth Most-Werbeck.
Dabei müssen die Bürger auch weiterhin Geduld aufbringen. Das nächste Jahr wird zur Planung benötigt, erst 2016 könnte dann die Sanierung beginnen. Wie viele Millionen Euro insgesamt fällig werden, ist noch offen. Angestrebt wird eine Co-Finanzierung von Land, der Stadt Schleswig und der Nordkirche. An ersten Gesprächen war unter anderem der Schleswiger Bischof Gothart Magaard beteiligt
Schadensgutachten kommt im nächsten Jahr
Ein Ingenieurbüro ist in Absprache mit der Nordkirche von der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH) beauftragt worden, ein Schadensgutachten zu erstellen. Es soll im nächsten Jahr vorgelegt werden. Die Zeit drängt: Immer wieder platzen Steine aus dem Turm. Gleichzeitig dringt Feuchtigkeit in das Bauwerk sowie über die Giebel auch in den Kirchenraum ein und richtet dort große Schäden an der wertvollen Ausstattung an.
Dabei ist der Turm noch vergleichsweise jung. Das Backstein-Bauwerk wurde nach sechsjähriger Bauzeit am Reformationstag (31. Oktober) 1894 eingeweiht. Mit seinen 112 Metern ist er der dritthöchste Kirchturm Schleswig-Holsteins - nach den Doppeltürmen der Lübecker Marienkirche und den Doppeltürmen des Lübecker Domes. Der Turm gilt als Wahrzeichen der Stadt Schleswig.