Turmmarkt soll Westfassade und Turm des Schleswiger Doms retten
15. April 2014
Schleswig. Mit mittelalterlichem Budenzauber, einem symbolischen Verkauf von Ablassbriefen und Spenden soll die Westfassade und der Turm des Schleswiger St. Petri-Doms gerettet werden. Der zweite mittelalterliche Turmmarkt wird vom 26. bis 27. April veranstaltet, kündigte Dompastor Joachim Thieme-Hachmann an. Beim ersten Turmmarkt im vergangenen Jahr kamen 3.500 Euro zusammen. Die Westwand des 900 Jahre alten Gotteshauses ist durchfeuchtet, Schäden gibt es auch am Turm.
Ein Heerlager des Jahres 1451 bildet die Vorlage für das Ereignis. Damals erhielt der Schleswiger Bischof das Privileg, Ablassbriefe zugunsten des Weiterbaus seiner Kathedrale zu verkaufen. Mit diesen Briefen konnten sich Gläubige von ihren Sünden freikaufen. "Unsere Ablassbriefe, die dem Schleswiger Dom zugutekommen, befreien davon, selbst mit anzupacken", sagte Dompastor Thieme-Hachmann. Sie garantierten zwar nicht das Seelenheil, aber doch das Bewusstsein, etwas Gutes getan zu haben.
Thieme-Hachmann: "Unsere Ablassbriefe befreien davon, selbst mit anzupacken"
Mit dabei sind Spielleute und Musiker, fliegende Händler sowie Gaukler und Akrobaten in mittelalterlicher Kleidung. Höhepunkt des ersten Tages ist das Konzert des Kieler Chores "Angli clamant" am 26. April um 19.30 Uhr im Dom. Der Turmmarkt ist der zweite Markt, um Gelder für den Erhalt des St. Petri-Doms und seiner Kunstschätze zu erwirtschaften. Beim vorweihnachtlichen Schwahlmarkt im Dezember kamen in den vergangenen 20 Jahren über 500.000 Euro zusammen.