Ausstellung in Hamburg

Wie Kunst eine Brücke zu Gott bauen kann

Mit seinen Werken will der Künstler Shahid Alam Brücken zwischen den Religionen schlagen
Mit seinen Werken will der Künstler Shahid Alam Brücken zwischen den Religionen schlagen© Shahid Alam

09. Oktober 2015 von Timo Teggatz

Hamburg. Mit Kunst Brücken bauen, das will eine neue Ausstellung in St. Katharinen. Unter dem Titel „Die Schönheit Gottes in der Kalligrafie“ zeigt die Hauptkirche ausgewählte Werke des Künstlers Shahid Alam. So sollen Verbindungen entstehen – zum Betrachter, aber auch zu Gott.

Sie ist viel mehr als nur Schrift, sie ist zugleich Bild und Kunstwerk: die Kalligrafie. Im Islam gilt sie als „Königin der Künste“, und wer in Moscheen diesen kunstvollen Schriftzeichen begegnet, mag das verstehen. Die Schönheit der arabischen Schriftzeichen spricht für sich. Im Islam, der das Bilderverbot befolgt, stellt die Kalligrafie eine Brücke zu Gott dar. Sie bringt die himmlische Schönheit des göttlichen Wortes zur Geltung.

Unter dem Titel „Kunstbrücken. Die Schönheit Gottes in der Kalligrafie“ zeigt die Hauptkirche St. Katharinen eine Ausstellung mit Kalligrafien des Künstlers und Kalligrafen Shahid Alam. Seine Kunst soll nicht nur eine Brücke zu Gott, sondern auch eine Brücke zum Betrachter und zwischen den Religionen sein. So regt Alam mit kalligrafisch dargestellten Texten aus Thora, Bibel und Koran zur Beschäftigung mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den heiligen Schriften an. Skulpturen und kalligrafisch dargestellte Dichtungen zum Beispiel von Goethe, Rilke oder Ibn Arabi ergänzen die Ausstellung, die bis zum 1. November in der Hauptkirche zu sehen sein wird.

"Wir brauchen ernsthaften Dialog"

Die Tradition der Kalligrafie geht auf den Schwiegersohn des Propheten Ali Ibn Abi Talib zurück. Von ihm ist der Ausspruch überliefert: „Der Mensch ist entweder ein Bruder im Glauben oder ein Bruder in der Menschlichkeit.“ In diesem Sinne hält die Kalligrafie auch heute noch eine Botschaft bereit. „In Zeiten wie diesen, wo Religionen oft als Verursacher für Konflikte verantwortlich gemacht werden, ist diese Ausstellung ein wichtiges Zeichen“, sagt Axel Matyba. Als Beauftragter für christlich-islamischen Dialog der Nordkirche hat er die Ausstellung maßgeblich organisiert. „Über die Kunst kann eine Brücke gebaut werden zwischen den Religionen. Sie regt an zur Beschäftigung mit Gemeinsamkeiten, aber auch mit Unterschieden. Diesen ernsthaften und wertschätzenden Dialog miteinander brauchen wir heute unbedingt“, betont er.

Shahid Alam, der seit 1996 als freischaffender Künstler arbeitet, baut mit seiner Kunst Brücken zwischen Orient und Okzident, dennoch sind seine Ausstellungen in christlichen Kirchen keine Selbstverständlichkeit. Seit 2006 haben immer mal wieder katholische, evangelische und reformierte Kirchen ihre Türen für seine Kunst geöffnet. Nun ist Alam mit seinen Werken in St. Katharinen und auch in der Blankeneser Kirche zu Gast.

Das Programm zur Ausstellung

Freitag, 9. Oktober: Kalligrafie-Workshop mit Shahid Alam, Kosten: 25 Euro, 19 bis 22 Uhr.

Dienstag, 13. Oktober: Interreligiöses Podium: „Religiöse Dimension von Schrift“, mit Imamin Halima Krausen, Buddhistin Carola Roloff, Rabbinerin Hanna Klebansky und Pröpstin Ulrike Murmann, 19.30 Uhr.

Sonntag, 18. Oktober: Vortrag: „Wie könnten wir ohne Bilder sein?“, Hauptpastor Alexander Röder, 19.30 Uhr.

Programm in Blankenese (Auszug):

Sonntag, 11. Oktober: Gottesdienst zum Thema „Nimm + lies – Die Bildersprache von Bibel und Koran“, 10 Uhr.

Sonntag, 25. Oktober: Dichterlesung mit Peter Schütt, 20 Uhr.

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