„Auf Nordstrand ist geistkräftige Kirche lebendig“

900 Jahre Kirche St. Vinzenz auf Nordstrand - Pfingstgottesdienst mit Landesbischof Ulrich

Kirche St. Vinzenz, Nordstrand-Odebüll. Foto: Kirchengemeinde Nordstrand-Odenbüll
Kirche St. Vinzenz, Nordstrand-Odebüll. Foto: Kirchengemeinde Nordstrand-Odenbüll© Kirchengemeinde Nordstrand-Odenbüll

24. Mai 2015 von Stefan Döbler

Schwerin/Nordstrand. Pfingsten als „Fest der begeisternden Lebenskraft Gottes in uns“ zu feiern – dazu hat Gerhard Ulrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) heute (24. Mai) in Odenbüll auf Nordstrand aufgerufen.

Im Festgottesdienst zum 900. Jubiläum der 1115 auf einer Warft erbauten St.-Vinzenz-Kirche sagte Ulrich in seiner Pfingstpredigt: „Gott will uns als Leute, denen man abspürt an ihrer Art zu leben, dass sie besetzt, besessen sind von der Liebe, die wir bei Jesus sehen.“

„Schutz vor Stürmen und Gewalten“

Eine „geistkräftige Kirche“ sei seit 900 Jahren auch auf Nordstrand lebendig: „in allen Höhen und Tiefen – so wie es die ersten Jünger gespürt hatten“. Die St.-Vinzenz-Kirche sei Zufluchtsort gewesen für Generationen, die hier Schutz vor Stürmen und Gewalten fanden: „Nicht nur vor Stürmen, die über die Nordsee fegen, sondern auch vor Seelen-Stürmen. Menschen fanden und finden zusammen in Freude und Leid, in Bitte und Klage, in Lob und Dank. Anfang und Abschied werden hier begangen.“

Der Landesbischof würdigte auch die lebendige Ökumene auf Nordstrand: „Hier auf Nordstrand wurde Ludwig Ingwer Nommensen geboren, hier wuchs er auf. Der Pfingstgeist wehte ihn nach Sumatra, wo er mit den Menschen dort, den Batak, Kirche Jesu Christi schuf.“ Nach einem langen Weg zur ökumenischen Gemeinschaft gebe es auf Nordstrand inzwischen einen „Dreiklang der Konfessionen: die drei Kirchtürme der evangelisch-lutherischen, der römisch-katholischen und der altkatholischen Gemeinde“.

Ökumene auf Nordstrand: „Heiliger Geist kennt keine Konfessionsgrenzen“

Landesbischof Ulrich: „Eine gute Wegstrecke haben wir bereits miteinander geschafft in der Ökumene. Dass wir dennoch noch nicht vollkommen vereint sind am Tisch des Herrn, bleibt eine schmerzende Wunde. Und das sagt uns: wir sind noch nicht am Ziel, solange wir die Einladung des Herrn an seinen Tisch nicht gemeinsam annehmen. Aber bei allen Unterschieden: Das Gemeinsame ist viel stärker als das, was uns trennen mag. Das Wort Gottes, sein Heiliger Geist weht, wo er will und kennt keine Konfessionsgrenzen.“

Dienst für Menschen in Seenot gewürdigt

Ulrich erinnerte daran, dass der auferstandene Jesus an der Seite aller stehe, „die leiden, die dem Meer ausgeliefert sind, die in Seenot geraten, aus welchen Gründen auch immer“. Er würdigte den Dienst der Küstenwache des Bundes und der Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Zugleich erinnerte er an die Menschen auf der Flucht vor Hass, Gewalt und Krieg, die von kriminellen Schleppern mit seeuntüchtigen Kähnen auf dem Mittelmeer sich selbst und den Gewalten des Meeres überlassen werden. Der auferstandene Christus sei an der Seite der Flüchtlinge „und der Menschen bei uns, die ihre Herzen und Häuser öffnen“ für sie.

„Ich haben den Traum, dass eines Tages diese Welt den Frieden Gottes lebt“

Landesbischof Ulrich rief dazu auf, dem „traumhaften Geist“ von Pfingsten zu trauen: „Ich haben den Traum, dass eines Tages diese Welt den Frieden Gottes lebt; ich habe den Traum, dass alle Menschen einander achten; ich habe den Traum, dass eines Tages das Meer niemanden mehr verschlingt; ich habe den Traum, dass eines Tages die geschundene Schöpfung sich erhebt und wird, wie Gott sie als gut befunden hat.“

Information

Pfingsten

Das Wort „Pfingsten“ stammt vom griechischen „pentecoste“ („der Fünfzigste“). Gemeint ist der 50. Tag nach Ostern. Pfingsten ist das Fest der „Ausgießung des Heiligen Geistes“, von der in der Apostelgeschichte (2,1-41) im Neuen Testament der Bibel berichtet wird. Demnach versammelten sich Jesu Jünger am 50. Tag nach Ostern in einem Haus, wo sie den Heiligen Geist empfingen. Dieser befähigte sie dazu, in ihnen zuvor unbekannten Fremdsprachen mit den zahlreichen aus vielen Ländern zum Wochenfest angereisten Pilgern in Jerusalem zu kommunizieren. Petrus forderte die Zeugen dieses Ereignisses dazu auf, Buße zu tun und sich taufen zu lassen. Die Ausgießung des Heiligen Geistes wird daher als Geburtsstunde der christlichen Gemeinde und somit auch der Kirche angesehen. Der Heilige Geist sammelt Menschen, hilft ihnen, sich zu verständigen und Zerrissenheit zu überwinden.

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