Bischof Abromeit verabschiedet Paul Philipps als Direktor des Predigerseminars
14. Juli 2017
Ratzeburg. Als einen Wegbereiter der Nordkirche würdigte Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit den Direktor und Studienleiter des Prediger- und Studienseminars der der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Paul Philipps. In einem Festgottesdienst im Ratzeburger Dom gestern Abend (13. Juli) verabschiedete der Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern den 54-jährigen Pastor nach zwölfjähriger Amtszeit als Leiter der Ausbildungsstätte der Nordkirche für angehende Pastorinnen und Pastoren und wünschte ihm Gottes Segen für seine künftige Aufgabe als Landespastor für Diakonie in Mecklenburg-Vorpommern.
Nordkirche„Paul Philipps hat als Direktor des Predigerseminars bei den Vikarinnen und Vikaren die Bereitschaft geweckt, gemeinsam nach neuen Wegen für die Kirche zu suchen, wie sie heute bei den Menschen sein kann. Deshalb hat er sich auch lange, bevor es die Idee einer Nordkirche gab, dafür eingesetzt, Vikare aus unterschiedlichen Landeskirchen und Regionen miteinander auszubilden. Er hat die Strukturen dafür geschaffen, dass sich unsere angehenden Pastorinnen und Pastoren in Ratzeburg unvoreingenommen kennenlernen und voneinander profitieren können.“, sagte Bischof Abromeit bei der Verabschiedung.
Seine erste Station nach dem Theologiestudium führte Paul Philipps mit einem ökumenisch-missionarischen Stipendium der Nordelbischen Kirche auf die Philippinen. „Im Rahmen eines Alphabetisierungsprogramms für Kinder und Erwachsene zogen wir dort durch die Dörfer und erzählten biblische Geschichten“, sagt der gebürtige Hamburger. Danach absolvierte er sein Vikariat in Hamburg-Eilbek und war ab 1992 Pastor in Hamburg-Nettelnburg. Seit 2005 war er Direktor des Predigerseminars, zunächst noch in Preetz, der Ausbildungsstätte der nordelbischen Kirche mit über 100-jähriger Tradition. Philipps erinnert sich: „Meine erste Amtshandlung als Direktor war dann der Umzug des Predigerseminars nach Ratzeburg.“ Mit der pommerschen und mecklenburgischen Landeskirche begann im selben Jahr eine Kooperation: Jeder vierte Ausbildungskurs fand in der Folgezeit gemeinsam statt, also mit nordelbischen, mecklenburgischen und pommerschen Vikarinnen und Vikaren. „Sie waren und sind sehr interessiert an den jeweils unterschiedlichen Gegebenheiten. Dabei geht es ihnen weniger um Mentalitäten in Ost- und Westdeutschland, als um die unterschiedliche Situation der Kirchengemeinden, also die personelle Ausstattung, die Frömmigkeitskultur, das Umfeld oder auch die Frage, was bedeutet Kirchenzugehörigkeit in Hamburg oder in Gartz an der Oder“, hat Philipps beobachtet.
Seit September 2012 werden die Vikare der Nordkirche im Prediger- und Studienseminar in Ratzeburg ausgebildet. Während ihrer 29-monatigen Ausbildung verbringen sie 20 Wochen dort.
Die Abschlussgottesdienste der Vikarinnen und Vikare nach ihrer letzten Klausur gehörten für Paul Philipps immer zu den schönsten Momenten: „Mich hat es immer berührt, dass nach wie vor so viele junge Menschen Lust und Freude daran haben, mit der Botschaft des Evangeliums bei den Menschen zu sein.“
Paul Philipps wird im September in Schwerin seinen neuen Dienst als Landespastor für Diakonie in Mecklenburg und Vorpommern antreten. Zu seinem Nachfolger als Direktor des Prediger- und Studienseminars hat die Erste Kirchenleitung der Nordkirche Dr. Kay-Ulrich Bronk (60) berufen, bislang Propst im Kirchenkreis Nordfriesland.