Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein in sein Amt eingeführt:

Gothart Magaard: „Gemeinsam an Kirche und Gesellschaft bauen“

Landesbischof Gerhard Ulrich, Leitender Bischof der VELKD, führt Bischof Gothart Magaard ins Amt ein
Landesbischof Gerhard Ulrich, Leitender Bischof der VELKD, führt Bischof Gothart Magaard ins Amt ein© Nordkirche / Wolfgang Pittkowski

06. September 2014 von Anja Ahrens

Schleswig. In einem festlichen Gottesdienst hat der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Gerhard Ulrich, heute (6. September) im St. Petri Dom zu Schleswig Gothart Magaard in das Amt des Bischofs im Sprengel Schleswig und Holstein eingeführt.

Seine Ansprache vor der Segnung stellte Bischof Gerhard Ulrich unter die Tageslosung aus Jesaja 61,1: „Der Geist Gottes des HERRN ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat.“ Ein Wort, das verdeutliche, „in wessen Namen, auf wessen Rechnung wir unterwegs sind“. Bischof Ulrich weiter: „Dies ist ein wichtiger Tag für unsere Nordkirche.“ Für die Gestalt der Kirche sei es bedeutend, „dass die Sprengel sichtbar sind, die der Ausdehnung der Nordkirche ihre Übersichtlichkeit geben. Und dafür sind jene wichtig, die geistlich leiten, Gesicht zeigen“. Magaards Offenheit und Klarheit hätten ihm Anerkennung gebracht auf allen Ebenen. Seine integrierende Kraft habe er oft unter Beweis gestellt, so Ulrich.

Auch Bischof Magaard (58) richtete während des Gottesdienstes den Blick in die Zukunft. In seiner Predigt sagte er: „Kirche ist immer eine Kirche im Aufbruch und verändert sich. Zögern und Zaudern ist darum unangebracht. Wichtig ist es hingegen, einmal mehr den Boden unter unseren Füßen zu spüren und auf diesen Grund in unserem Herzen und unserem Verstand zu bauen - Jesus Christus.“ Für seinen Dienst sehe er daher vielfältige Herausforderungen. Die Stärkung der Pastorinnen und Pastoren, der haupt-, neben- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kirchengemeinden und Diensten und Werken sei eine zentrale Aufgabe. Darüber hinaus seien wichtige Themen im Sprengel die Frage nach der Gestaltung des Lebens in den ländlichen Räumen, die Pflege der Kontakte im deutsch-dänischen Grenzgebiet und der weltweiten Ökumene. Auch die Bekämpfung der Armut liegt ihm besonders am Herzen. „Ich will intensiv daran mitarbeiten, insbesondere Kindern in unserem Land einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.“ Wichtig sei ihm ebenfalls, die Willkommenskultur für Flüchtlinge zu stärken. Dies alles gelte es, gemeinsam mit den verschiedenen kirchlichen, politischen und gesellschaftlichen Akteuren und mit Ausdauer anzugehen.

An dem festlichen Gottesdienst nahmen mehr als 600 Menschen aus allen Teilen der Nordkirche sowie der weltweiten Ökumene teil - von Bischöfinnen und Bischöfen aus Dänemark über England, Polen, Slowenien und Lettland bis hin zu Vertretern aus Indien und Tansania. Dennoch waren auch die regionalen Bezüge deutlich sichtbar. So wurden die biblischen Lesungen auf Friesisch, Plattdeutsch und in dänischer Sprache gelesen.

Die weiteste Anreise hatte Bischof Dr. Israel-Peter Mwakyolile aus dem Süden Tansanias, eine der ältesten und größten Partnerkirchen der Nordkirche. In seinem Grußwort ermutigte er Bischof Gothart Magaard, sein Amt gelassen anzutreten: „Fürchten Sie sich nicht. Der dreieinige Gott wird immer bei Ihnen sein. Er wird Ihnen die notwendige Kraft, Weisheit und Ausdauer geben, so dass Sie das erfüllen werden, was Gott durch Sie erreichen möchte.“

Aus Schleswig-Holstein waren Landtagspräsident Klaus Schlie und Ministerpräsident Torsten Albig unter den Gästen. Albig nannte die Nordkirche in seinem Grußwort eine wichtige Partnerin der Landesregierung: „Wir brauchen die Unterstützung der Kirchen und wir brauchen ein konstruktives Miteinander.“ Kirche und Politik sollten Seite an Seite vor allem für die Schwächsten in der Gesellschaft wirken, so der Ministerpräsident. Ausdrücklich bezog er dabei die Flüchtlinge mit ein. „Wir müssen gemeinsam den Menschen helfen, die sich von uns Schutz vor Verfolgung und Tod erbitten. Es ist für uns ein Gebot christlicher Nächstenliebe, diesen verzweifelten Menschen zu helfen. Sie sollen sich bei uns zuhause fühlen können.“

„Ein herzliches Willkommen“ sprach auch Dr. Friedrich Hauschildt, der Vizepräsident des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) aus, der Bischof Gothart Magaard in seinem Grußwort als „Pontifex“, also als Brückenbauer bezeichnete. „Ein Bischof ist ein Brückenbauer nach innen, zwischen städtisch und ländlich geprägten Gemeinden, zwischen Hochverbundenen und sich vom Rande Nähernden, zwischen auf Entschiedenheit Drängenden und solchen, denen es um eine große Offenheit geht. Ein Bischof im Sprengel ist Brückenbauer in die ganze Landeskirche hinein, die sich von Sylt bis zur polnischen Grenze erstreckt“, so Hauschildt.

Zahlreiche Gäste, unter anderem Prof. Dr. Markus Saur von der Theologischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke aus dem Erzbistum Hamburg, Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit aus dem Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche sowie der Landrat des Kreises Schleswig-Flensburg, Dr. Wolfgang Buschmann, nutzten den anschließenden Empfang in der A.P. Möller-Skolen in Schleswig, um Bischof Magaard öffentlich oder persönlich zu seiner Einführung zu gratulieren.

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