Konsultationsprozess zum Klimaschutzgesetz der Nordkirche:

Mindestens 0,8 Prozent der Kirchensteuerzuweisung für das Klima

Propst Dr. Karl-Heinrich Melzer, Mitglied der Ersten Kirchenleitung, hielt den Bericht zum Konsultationsprozess Klimaschutz vor der Landessynode
Propst Dr. Karl-Heinrich Melzer, Mitglied der Ersten Kirchenleitung, hielt den Bericht zum Konsultationsprozess Klimaschutz vor der Landessynode© Silke Stöterau / Nordkirche

27. Februar 2015 von Stefan Döbler

Lübeck-Travemünde. Das Grundanliegen des gegenwärtig in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland diskutierten Klimaschutzgesetzes wird begrüßt, das Gesetz im Grundsatz akzeptiert. Das ist das Zwischenergebnis des Konsultationsprozesses der Ersten Kirchenleitung, der 13 Kirchenkreise mit ihren Kirchengemeinden und der kirchlichen Dienste und Werke, über den Propst Dr. Karl-Heinrich Melzer, Mitglied der Ersten Kirchenleitung, heute (27. Februar) den Synodalen berichtet hat.

Demnach sollen auf dem Wege der Selbstverpflichtung für die Umsetzung der Ziele des Klimaschutzgesetzes mindestens 0,8 Prozent der jährlichen Kirchensteuerzuweisung der Kirchenkreise und der Landeskirche mit ihren Diensten und Werken aufgewendet werden.

Im Rahmen des Konsultationsprozess, den die Landessynode auf ihrer Herbsttagung 2014 eingeleitet hatte, haben die angekündigten Informations- und Diskussionsveranstaltungen in den drei Sprengeln und für die Hauptbereiche der Nordkirche stattgefunden. Insgesamt hätten daran rund 100 Personen teilgenommen, so Propst Dr. Melzer.

„Klimawälder“ auf Kirchenland?

Diskutiert worden sei eine klarere Verteilung von Aufgaben und Verantwortlichkeiten sowie die Berücksichtigung unterschiedlicher Geschwindigkeiten und Wege beim Klimaschutz.

Gefordert werde im Konsultationsprozess zudem, den Weg zur CO2-neutralen Kirche nicht auf einen Prozess der technischen Machbarkeit zu reduzieren. „Gerade in diesem Prozess begreift sich jede Art von Bildungshandeln als nötiger ‚Kompost‘, um ein verändertes Denken und Verhalten zu ermöglichen.“ Insbesondere die Dienste und Werke der Nordkirche hätten deutlich gemacht, dass Klimaschutz auch eine Dimension von Willensbildung, Entscheidung und Beherzigung habe. „Wir wollen nicht nur technisch besser werden, sondern auch anders leben und so CO2 vermeiden. Grundsätzliche Fragen an unser Wirtschaftssystem und dessen Folgen für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit sollten stärker bedacht werden.“

Begrüßt wurde von den Teilnehmenden ausdrücklich die Tatsache, dass die bisherigen Klimaschutzmaßnahmen in Kirchengemeinden und Kirchenkreisen in der jetzigen Diskussion wahrgenommen und gewürdigt würden. Bis Ende April 2015 werden Ergebnisse der Konsultationen in den 13 Kirchenkreisen erwartet, die dort in thematischen Tagungen der Kirchenkreissynoden oder in Beratungen der Kirchenkreisräte erfolgen.

Auch die Diskussionen über die Empfehlungen des Klimaschutzplans der Nordkirche hätten neue Fragen aufgeworfen, erläuterte Propst Dr. Melzer, zum Beispiel: Kann es sinnvoll sein, auf kirchlichem Land ‚Klimawälder‘ anzulegen? „Denn, auch wenn wir die CO2-Neutralität wesentlich durch Vermeidung erreichen wollen, brauchen wir kompensatorische Maßnahmen.“

Nach Abschluss des Konsultationsprozesses will die Landessynode im September 2015 über das Klimaschutzgesetz der Nordkirche beschließen. Danach soll die Nordkirche bis zum Jahr 2050 CO2-neutral sein. In einem Klimaschutzplan, der alle sechs Jahre aktualisiert wird, werden jährliche Zwischenziele und konkrete Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgase in den Bereichen Gebäude, Mobilität und Beschaffung festgelegt.

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