Landessynode in Lübeck-Travemünde:

Nordkirche soll beim Klimaschutz Vorreiterrolle übernehmen

Pastor Michael Stahl, Vorsitzender des Vorbereitungsausschusses der Klimasynode, stellte den Synodalen einen Klimaschutzplan mit konkreten Maßnahmen für die Reduktion von Treibhausgasen für die nächsten Jahre vor
Pastor Michael Stahl, Vorsitzender des Vorbereitungsausschusses der Klimasynode, stellte den Synodalen einen Klimaschutzplan mit konkreten Maßnahmen für die Reduktion von Treibhausgasen für die nächsten Jahre vor© Nordkirche / Frank Zabel

25. September 2014 von

Lübeck-Travemünde. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) soll beim Klimaschutz eine Vorreiterrolle in der Gesellschaft übernehmen: „Angesichts der Tatenlosigkeit auf internationaler Ebene können wir nun als Kirche zeigen, dass zumindest wir nicht nur vom Klimaschutz reden und an die Politik appellieren, sondern selbst etwas tun und dazu beitragen, CO2-Emmissionen zu reduzieren“, sagte der Vorsitzende des Vorbereitungsausschusses der Klimasynode, Pastor Michael Stahl, heute in Lübeck-Travemünde.

„Viele Kirchengemeinden, Kirchenkreise, auch Dienste und Werke, haben längst damit begonnen, ihren Energieverbrauch zu kontrollieren, Heizungsanlagen zu modernisieren oder Gebäude besser zu isolieren.“ Allerdings habe der Klimaschutz noch zu häufig keine Priorität bei Entscheidungen. Die Nordkirche mit ihren 7200 Gebäuden und großen Entfernungen habe den Energieverbrauch einer Stadt von 25.000 Einwohnern, so Stahl. „Das heißt: sie ist ein großer Emittent von Klimagasen, hat damit ein genauso großes Potential von Einsparungen und die entsprechende Verantwortung für eine Vorreiterrolle in der Gesellschaft.“ 

Drei Tage lang befassen sich die 156 Mitglieder der Landessynode insbesondere mit Fragen der Klimagerechtigkeit und des Klimaschutzes. Auf der Tagesordnung steht auch ein Klimaschutzgesetz. Die Nordkirche ist die erste Landeskirche in Deutschland, die sich auf dem Weg zu einer CO2-neutralen Kirche im Jahr 2050 verbindliche Regeln geben will. Für die Finanzierung der Klimaschutzarbeit sollen 0,6 Prozent der kirchlichen Mittel bereitgestellt werden. 

Stahl stellte den Synodalen einen Klimaschutzplan mit konkreten Maßnahmen für die Reduktion von Treibhausgasen für die nächsten Jahre vor. Im Mittelpunkt stehen die Gebäude. „83 Prozent des Energieverbrauchs der Nordkirche entfallen auf den Gebäudebereich“, so Stahl. „Ob das ehrgeizige Klimaschutzziel einer Klimaneutralität im Jahr 2050 Erfolg hat, hängt also ganz wesentlich davon ab, dass die Gebäude besser genutzt werden und energieeffizient sind.“

Zuvor hatte Prof. Dr. Angela Olotu aus Tansania (Tumaini-Universität Makumira) über Klimagerechtigkeit am Beispiel Tansanias berichtet. Sie wies darauf hin, dass die Menschen in Afrika am stärksten unter dem Klimawandel leiden, da die zunehmend extremen Wetterlagen ganze Ernten zerstörten.

Morgen (26. September, 9.15 Uhr) wird der renommierte Wissenschaftler für Klimafolgenforschung, Prof. Dr. Anders Levermann (Potsdam-Institut für Klimaforschung), zu den Synodalen sprechen. Levermann ist Experte für die Dynamik des Klimasystems und kommt direkt vom Future Earth Forum in New York nach Lübeck-Travemünde. Gegen 10.30 Uhr beginnt dann die Befassung mit einem Klimaschutzgesetz. Ab 14 Uhr wird der schleswig-holsteinische Umweltminister Dr. Robert Habeck mit den Synodalen diskutieren. Während der gesamten Tagung werden verschiedene Best-Practice-Beispiele aus den Bereichen Immobilien, Mobilität, Beschaffung, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit präsentiert. Um 19.30 Uhr (Freitag) beginnt ein Open-Air-Gottesdienst im Brügmanngarten neben dem Tagungshotel „Maritim“.

Am Sonnabend (27. September) werden Ergebnisse aus den Gruppenarbeiten präsentiert. Außerdem steht das Vorgehen der Ersten Kirchenleitung in Bezug auf die Regelungen von Segnungen von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften auf der Tagesordnung.

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