Nordkirche trauert um ein verdientes Mitglied der Kirchenleitung
15. Januar 2013
Kiel. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland trauert um Dr. Friedrich August Bonde.
Das langjährige Kirchenleitungsmitglied der Nordelbischen Kirche, seit Pfingsten 2012 der Nordkirche, ist am Montag im Alter von 73 Jahren in Bordesholm verstorben. „Dr. Bonde hat sich in vielfältiger Weise für unsere Kirche engagiert und insbesondere seinen großen juristischen Sachverstand eingebracht“, sagte der Vorsitzende der Vorläufigen Kirchenleitung, Bischof Gerhard Ulrich. „Sein tiefes Gottvertrauen und seine humorvolle Art waren eine Bereicherung für alle Gremien, in denen er sich engagierte – stets in dem Wissen darum, dass die Gesetze für den Menschen da sind und nicht umgekehrt.“
Der gebürtige Hamburger ist einer der „Väter“ der Nordkirche. Seit den ersten Sondierungsgesprächen über die Bildung einer gemeinsamen „Kirche im Norden“ hat er sich durch seine Mitwirkung in zahlreichen Gremien mit hoher fachlicher Kenntnis und mit Hingabe um die Bildung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland außerordentlich verdient gemacht. „Das persönliche Gespräch war ihm stets sehr wichtig, viele konstruktive Vorschläge stammten von Dr. Bonde“, so Dr. Andreas Tietze, Synodenpräses der Nordkirche. Der Jurist habe viel Zeit und Kraft in den Zusammenschluss der drei Landeskirchen Nordelbiens, Mecklenburgs und Pommerns investiert. Der Präsident des Landeskirchenamtes Prof. Dr. Peter Unruh hob hervor, dass Dr. Bonde bei den Verhandlungen immer nach tragfähigen Kompromissen gesucht hat und darauf bedacht war, dass alle Seiten zu ihrem Recht kommen.
Zwischen 1984 und 1990 führte Dr. Bonde die Disziplinarkammer der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche. Im Anschluss daran hatte er bis 1999 den Vorsitz der Disziplinarkammer der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) inne. Darüber hinaus hat sich Dr. Friedrich August Bonde auch immer für seine Heimatkirche, die Klosterkirche Bordesholm, eingesetzt. Als Vorsitzender des dortigen Vereins zur Förderung der Kirchenmusik hat er Konzertreihen mit mehr als 100 Konzerten organisiert.
Für sein herausragendes Engagement wurde Dr. Bonde im vergangenen Jahr mit der Bugenhagenmedaille geehrt, der höchsten Auszeichnung für ehrenamtliche Mitarbeitende in der Nordkirche. Er engagierte sich auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen – im Jahr 2003 wurde ihm das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Dr. Friedrich August Bonde wurde am 20. Januar 1939 in Hamburg geboren und ist in Itzehoe aufgewachsen. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften trat er 1969 in den schleswig-holsteinischen Justizdienst ein. Es folgten Stationen am Landgericht Kiel, dem Oberlandesgericht Schleswig und im Justizministerium, bevor er 1983 zum Präsidenten des Amtsgerichts Lübeck ernannt wurde. Von 1987 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2004 war er schließlich Präsident des Landgerichts Kiel.
„Wir haben einen sehr guten Freund verloren“, so Bischof Ulrich abschließend, „und wir danken Gott für alle Kraft und Liebe, die Friedrich August Bonde für seine Kirche im Glauben eingesetzt hat. Unser Mitgefühl gilt seiner Frau, seinen drei Kindern und den Enkelkindern.“
