1.000 mal Klimaschutz auf dem Teller - Fleisch ist tabu im "Gläsernen Restaurant"
03. Mai 2013
Im "Gläsernen Restaurant" auf dem Kirchentag in Hamburg sind Buletten und Bratwürste tabu: Die Gäste sollen überzeugt werden, dass Fleischverzicht möglich ist. Die öko-faire Ernährung oder "Klimaeffiziente Verpflegung" (KleVer) gehört zum Konzept des evangelischen Großereignisses in der Elbmetropole - zur Freude auch von Bio-Bauern und Öko-Betrieben aus der Umgebung.
Sie liefern Brot, Butter, Eier und Milch. Wer wissen will, wie seine Speise zubereitet wird, kann den Köchen im "Gläsernen Restaurant" noch bis Sonntag über die Schulter gucken.
Das entsprechende Restaurant extra für Kinder bietet seine Speisen in den benachbarten Großen Wallanlagen an der Rollschuhbahn an. Hier sind insbesondere die Mitmach-Aktionen für die Kleinen beliebt.
Möhrentaler oder Currykartoffeln - das Essen ist ein Renner
Bis zu 1.000 Portionen pro Tag werden in der Zeit von 11.30 Uhr bis 14 Uhr im "Gläsernen Restaurant" serviert. Wer hier essen will, muss nicht nur Hunger und Appetit, sondern auch Zeit mitbringen. Offenbar ist mittlerweile auch von vorherigen Kirchentagen bekannt, dass Vegetarisches eine vollwertige Mahlzeit ist. Die Andrang um die Mittagszeit ist jedenfalls groß: Wer endlich Platz nehmen kann, hat unter Umständen eine halbe Stunde Wartezeit allein in der Warteschlange hinter sich.
Das hat auch Timo Bongards (20) aus Moers und Nele Geßner aus Aachen (Nordrhein-Westfalen) nichts ausgemacht. Ihre Belohnung: feinste Möhrentaler mit Kräuterquark und Curry-Kartoffeln. Beide sind keine Vegetarier, nehmen aber gern die Broschüre mit vegetarischen Rezepten mit nach Hause, sagt die Architekturstudentin.
Im "Gläsernen Restaurant" arbeiten insgesamt 45 Männer, Frauen und die jugendlichen Helfer. Die Köche und Küchenhelfer kommen überwiegend aus kirchlichen Tagungshäusern und Großküchen. Auch sie arbeiten ehrenamtlich, haben teilweise vorher eine kostenlose Fortbildung im vegetarischen Kochen absolviert.