Dom zu Brandenburg

850 Jahre – ein bedeutendes Bauwerk feiert Jubiläum

Der alte Dom hat auch junge Anhänger
Der alte Dom hat auch junge Anhänger© epd-Bild

27. Dezember 2014 von Timo Teggatz

Brandenburg/Havel. Er gilt als „Wiege der Mark“ und ist seit der Reformation evangelisch: 2015 wird der Dom zu Brandenburg 850 Jahre alt. Gefeiert wird mit einem großen Festprogramm, auch Bundespräsident Gauck kommt.

Neue Fundamente im schlammigen Boden und frische Farben am historischen Gemäuer: Nach Abschluss der rund 50 Millionen Euro teuren Restaurierung feiert der evangelische Dom zu Brandenburg an der Havel 2015 sein 850-jähriges Bestehen. Im Juni wird ein Festgottesdienst mit Bundespräsident Joachim Gauck gefeiert. Dem Jubiläumskuratorium gehören unter anderem Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) an.

Die "Wiege der Mark" habe nicht nur der Stadt, sondern der ganzen Region bis hin zum dem heutigen Bundesland Brandenburg ihren Namen gegeben, betont der Berliner Altbischof Wolfgang Huber, der als Dechant das Aufsichtsgremium des Doms, das Domkapitel, leitet. Und die Bedeutung des Doms reiche auch aus anderen Gründen weit über die Region hinaus. Denn das kulturelle Erbe des Doms sei auch Dokument vergangener Epochen.

"Beständig neu": Dom-Geschichte als Ausstellung

Einer der Höhepunkte des Festprogramms ist die große Ausstellung unter dem Motto "Beständig neu", die am 3. Mai zum Start des Jubiläumsjahres eröffnet werden soll. Der Dom spiegele "in einzigartiger Weise die Geschichte des gesamten Landes Brandenburg wider", heißt es dazu beim Domstift: "Dies greift die Jubiläumsausstellung des Dommuseums auf."

Die vielen Umbauten, mit denen der Dom den Moden und Bedürfnissen der jeweiligen Zeit angepasst wurde, werden in der Ausstellung ebenso thematisiert wie die Landesgeschichte. Der Dombau als Ausgangspunkt der Christianisierung Brandenburgs, der erste große Umbau der Neuzeit 1648 nach Ende des Dreißigjährigen Krieges und der Beginn der preußischen Denkmalpflege mit der Untersuchung des Grabs des 1506 gestorbenen Bischofs Joachim von Bredow unter Karl Friedrich Schinkel sind einige der Themen.

"Caput Mortuum" heißt einer der Farbtöne, die dem Innenraum des Doms seit dem Abschluss der Sanierung 2014 seine mittelalterliche Erscheinung zurückgeben, auf Deutsch Totenkopf. Die dunkelrote Farbe, deren Name aus der Zeit der Alchemisten-Experimente des 15. Jahrhunderts stammt, bedeckt zwischen großen weißen Flächen Teile des gotischen Gewölbes und anderer Bauelemente des Kirchenschiffs.

Wie die DDR den Dom pflegte

Der historische Farbton wurde von der Denkmalpflege der DDR wiederentdeckt, als der einsturzgefährdete Dom in den 60er Jahren umfangreich saniert wurde. Immer wieder kämen Touristen in den Dom und kritisierten, die DDR habe alles verkommen lassen, erzählt Museumsleiter Rüdiger von Schnurbein: "Das stimmt überhaupt nicht." Nachdem der Dom 1961 zunächst wegen Einsturzgefahr gesperrt wurde, habe die DDR einiges zur Denkmalpflege beigetragen, "im Rahmen ihrer Möglichkeiten".

Bereits Anfang der 60er Jahre wurden die Arkadenpfeiler des Denkmals mit 60 rund 14 Meter langen Bohrpfählen im Untergrund stabilisiert, Triumphkreuz, Kanzel, Orgel und der Böhmische Altar wurden restauriert. In den 70er Jahren folgten weitere Reparaturen und Restaurierungen, das Chorscheitelfenster wurde mit Sicherheitsglas geschützt, das Dach wurde neu gedeckt.

In den 90er Jahren aufwändig saniert

Der schwierigste Teil der Sanierung nach 1989 wurde Ende der 90er Jahre bewältigt: Zur Sicherung der Fundamente im weichen und nassen Boden der havelumspülten Dominsel wurden mit Hilfe modernster Technologie 180 sieben Meter tiefe Löcher in den Grund unter dem Dom gespült und mit Spezialbeton gefüllt. 850 Jahre nach der Grundsteinlegung steht die Kirche nun auf festem Grund.

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