Afrikanische Flüchtlinge in Hamburg werden verstärkt kontrolliert
12. Oktober 2013
Hamburg. Die evangelische Nordkirche kritisiert, dass die Lage für die libyschen Flüchtlinge aus Italien offenbar schwieriger wird. Nach Informationen der Fernsehredaktion "NDR aktuell" hat die Polizei in Hamburg am Freitag verstärkt Personenkontrollen bei den Afrikanern durchgeführt, bestätigte der Sprecher der Innenbehörde, Frank Reschreiter.
Schwerpunkte der Kontrollen seien St. Georg und St. Pauli gewesen. Personen ohne gültige Aufenthaltspapiere seien polizeilich erfasst und an die Ausländerbehörde gemeldet worden, so Reschreiter. Die Ausländerbehörde werde darüber entscheiden, ob die Flüchtlinge zurück nach Italien müssen. Dabei soll jedoch jeder Fall einzeln überprüft werden.
Propst Melzer: Hamburg sollte sich in die internationale Nachdenklichkeit einreihen
Gerade angesichts der Diskussionen nach der Lampedusa-Tragödie hätte sich die Kirche gewünscht, dass Hamburg "sich in die internationale Nachdenklichkeit einreiht", sagte der Hamburger Propst Karl-Heinrich Melzer, Stellvertreter der Bischöfin. "Ein derart massiver Polizeieinsatz dürfte eine konstruktive Lösung nicht erleichtern." Die Kirche wünschen sich weiterhin, dass der rechtliche Ermessensspielraum für eine humanitäre Lösung großzügig genutzt werde.