Mitternachtsbus

Am Heiligabend versorgt sie Hamburger Obdachlose

Im Einsatz: Cornelia Olbrichts versorgt gemeinsam mit ihrem Kollegen Werner Kopf Obdachlose
Im Einsatz: Cornelia Olbrichts versorgt gemeinsam mit ihrem Kollegen Werner Kopf Obdachlose© Silke Nora Kehl / epd-Bild

23. Dezember 2014 von Timo Teggatz

Wenn bei den meisten Hamburgern am Heiligabend die Bescherung ansteht, beginnt ihre Arbeit: Cornelia Olbrichts betreut Obdachlose im Mitternachtsbus der Diakonie. Ein besonderer Abend, für sie selbst und für ihre Kunden.

Wollmütze, Handschuhe und eine gut gefütterte Winterjacke - das wird Cornelia Olbrichts (35) Ausrüstung für den Heiligabend sein. Um 18.30 Uhr, wenn sich viele Menschen an den festlich gedeckten Essens-Tisch setzen oder im warmen Wohnzimmer Geschenke auspacken, beginnt ihr Einsatz für den Mitternachtsbus der Diakonie Hamburg.

Gemeinsam mit drei anderen Ehrenamtlichen wird sie am frühen Abend die Tour durch die Innenstadt vorbereiten. "Wir bestücken den Bus mit Decken, Schlafsäcken und Isomatten, die wir an unsere Gäste ausgeben, und bereiten heiße Getränke vor", erklärt Cornelia Olbricht. Tee, Kaffee, Kakao und Brühe gibt es im Bus - "und belegte Brötchen, die wir bei der Bahnhofsmission und bei Bäckerei-Filialen abholen".

Schützende Decken und heiße Getränke

Die Tour dauert vier Stunden. Sie beginnt um 20 Uhr beim Hauptbahnhof und endet gegen Mitternacht in Altona. Unterwegs werden etwa 20 Haltepunkte angefahren: Schlafplätze in Häusereingängen, vor Kaufhäusern, an Kirchen und unter Brücken. "Die Menschen, die zu uns an den Bus kommen, gehen trotz der Kälte nicht in Notunterkünfte", sagt Cornelia Olbricht. Deswegen helfen ihnen schützende Decken und heiße Getränke. Ebenso wichtig wie die Notversorgung sei die Begegnung mit den Menschen, sagt die 35-Jährige, die hauptberuflich als Personalreferentin in einem Pharmaunternehmen arbeitet.

"Miteinander zu sprechen und sich gegenseitig mit Respekt zu begegnen, das macht die Arbeit am Bus aus". Insbesondere Menschen, die erst seit kurzem obdachlos seien, hätten viel Gesprächsbedarf. "Da geht es um persönliche Dinge, aber auch um Informationen zu anderen Hilfsangeboten in der Stadt: Wo bekomme ich eine heiße Suppe, wo kann ich meine Sachen lagern, welche Notunterkünfte gibt es?" so Cornelia Olbricht. "Heiligabend wollen wir uns besonders viel Zeit für Gespräche nehmen." Außerdem werden sie und ihre Mitstreiter kleine Schokoladen-Nikoläuse an die Gäste des Busses austeilen.

Freiwillig im Einsatz am Heiligabend

Der Mitternachtsbus ist 365 Tage im Jahr im Einsatz. Cornelia Olbricht ist seit Januar dabei - alle vier Wochen am Sonntag. Für den Heiligabend hat sie sich freiwillig gemeldet. "Andere Ehrenamtliche haben kleine Kinder oder bekommen über Weihnachten Besuch", sagt sie. "Mir tut das nicht so weh, wenn ich Heiligabend arbeiten muss. Ich habe hier in Hamburg keine Familie." Cornelia Olbrichts Eltern leben in einer anderen Stadt, und liiert ist sie zurzeit nicht. "Daher finde ich die Arbeit am Heiligabend ganz schön", sagt sie. "Weil der Abend eben auch für unsere Gäste etwas ganz Besonderes ist."

Zwischen Mitternacht und 1 Uhr wird der Bus zurück am Lager sein. Dann wird noch aufgeräumt. Zu Hause ist Cornelia Olbricht erst nachts gegen 1.30 Uhr. "Nachfeiern werde ich Heiligabend nicht", erklärt sie, "aber direkt nach Weihnachten fahre ich in den Urlaub nach Schweden."

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