Hamburgs Diakoniechefin geht in den Ruhestand

Annegrethe Stoltenberg: Immer parteiisch und politisch

Hamburgs Diakoniechefin Annegrethe Stoltenberg geht in den Ruhestand.
Hamburgs Diakoniechefin Annegrethe Stoltenberg geht in den Ruhestand. © Sven Kriszio, Evangelische Zeitung

27. November 2013 von Simone Viere

Hamburg. Parteiisch ja und politisch auch, aber nie parteipolitisch: Das war die Devise von Hamburgs Diakoniechefin Annegrethe Stoltenberg. In der Praxis bewege sich die professionelle Sozialarbeit der Kirche zumeist an der Seite der jeweiligen Opposition, sagte die Landespastorin kürzlich auf ihrem letzten Jahresempfang.

Zum Jahresende geht Stoltenberg nach 14 Amtsjahren in den Ruhestand, am Freitag (29. November, 10.30 Uhr) wird sie von Landesbischof Gerhard Ulrich in der Hauptkirche St. Katharinen offiziell verabschiedet. Ihr Nachfolger steht bereits fest: Dirk Ahrens (50) wurde schon im April von der Kirchenleitung der Nordkirche berufen. 

Freitag, 29. November: Verabschiedung in St. Katharinen

Als Stoltenberg Anfang 2000 die Leitung des Diakonischen Werkes übernahm, stieg sie in große Fußstapfen. Ihr Vorgänger Stephan Reimers, der als Bevollmächtigter der EKD nach Berlin wechselte, hinterließ ihr ein reich bestelltes Feld. In atemberaubender Geschwindigkeit war ein Sozialprojekt nach dem anderen entstanden: die Obdachlosenzeitung "Hinz&Kunzt" (1993), die Hamburger Tafel (1994), das Hamburger Spendenparlament (1995), die Kirchenkaten (1995/96), der Mitternachtsbus (1996) und die Rathauspassage (1998).

Ähnlich erfolgreiche Initialzündungen hat Stoltenberg nicht vorzuweisen. Aber mit Energie, Geschick und Durchsetzungsvermögen gelang es ihr, all diese Projekte zu erhalten und stabil zu machen. "Reimers hat die Fundamente gelegt, Stoltenberg hat für sturmsichere Dächer gesorgt", urteilte Sozialexperte Uli Dreßler, einer ihrer langjährigen Weggefährten.

Energie, Geschick und Durchsetzungsvermögen 

Dass sie selber handfest zupacken kann, beweist ein Blick in ihre Biografie. Fünf Jahre lang unterrichtete sie Deutsch und Politik an einer Gewerbeschule für Kraftfahrzeugmechaniker. Sie fuhr eine "Ente" und konnte sie selber reparieren. Unter 3.000 Schülern und 120 Kollegen war sie damals die erste Frau. Als sie 30 wurde, wollte sie noch einmal etwas anderes machen und begann ein Theologiestudium, schon 1986 wurde sie Vikarin.

1988 übernahm sie als erste Pastorin eine Vertretung am Hamburger Michel. Im Anschluss wirkte sie zehn Jahre als Oberkirchenrätin und Bildungsreferentin im Kirchenamt der EKD (Hannover). Das Faible für Deutschaufsätze hat sie behalten: Wenn sie Grammatik- oder Rechtschreibfehler in Sitzungsprotokollen und amtlichen Vorlagen entdeckt, spürt sie noch immer "dieses Zucken in der Hand".

Manchmal geht es schlicht um "Barmherzigkeit"

Sozialpolitik im diakonischen Sinn heißt für sie, die unterschiedlichen Kräfte der Menschen zu sehen und zu akzeptieren. Dabei gehe es manchmal auch schlicht um "Barmherzigkeit". Häufig wurde sie gefragt, wie sie es aushalte, immer nur Probleme, Not und Elend zu sehen. Doch diese Sicht treffe keineswegs ihre Berufswirklichkeit, sagte sie dem epd: "Ich hatte bei allem immer mit Menschen zu tun, die sich engagieren und Notlagen lindern, abstellen oder verhindern wollen." Diese Begegnungen habe sie in den 14 Jahren als Diakoniechefin zunehmend als Geschenk empfunden.

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