Father Michael Lapsley

Anti-Apartheid-Aktivist kommt nach Hamburg

Der anglikanische Pater Michael Lapsley aus Kapstadt (Südafrika).
Der anglikanische Pater Michael Lapsley aus Kapstadt (Südafrika).© epd-bild / Norbert Neetz

11. März 2014 von Simone Viere

Hamburg. "Mit den Narben der Apartheid" lautet der Titel der Autobiografie des südafrikanischen Freiheitskämpfers und Priesters Michael Lapsley. Er beschreibt darin seinen Weg vom Aktivisten zum Heiler traumatischer Erinnerungen. Am Mittwoch, 12. März, kommt er ins Ökumenische Forum Hafencity und stellt seine 2014 auf deutsch erschienene Lebensgeschichte vor.

Der in Neuseeland geborene Lapsley wurde nach seiner Ordination 1973 nach Südafrika entsandt. Aufgrund seines wachsenden Engagements als Seelsorger im Kampf gegen das Apartheid-Regime wurde er 1976 ausgewiesen. Bei einem Mordanschlag mit einer Briefbombe 1990 verlor er beide Hände und das Sehvermögen auf dem linken Auge.

Lapsley kehrte später nach Südafrika zurück und beteiligte sich an dem Aufbau des Landes nach dem Ende der Apartheid. 1998 gründete er das „Institute for Healing of Memories“ (Institut zur Heilung der Erinnerungen), ein Projekt, das ihn an die verschiedensten Orte der Welt brachte, um mit Opfern von Gewalt und von Traumata betroffenen – sowie auch mit den Tätern – zu arbeiten.

Workshop-Teilnehmerin: "Viele gingen mit gestärktem Selbstbewusstsein nach Hause"

„Menschen, die als Opfer von Gewalt Furchtbares erlebt haben, lernen sich damit auseinanderzusetzen, so dass die Vergangenheit ihnen nicht mehr den Zugang zu ihrer eigenen Zukunft verstellt“, erläutert die Afrikareferentin des Zentrums für Mission und Ökumene der Nordkirche, Heike Spiegelberg, die Methode Lapsleys. Sie hat selber Ende der 90er Jahre in Südafrika nach einer kurzen Ausbildung bei ihm die Healing of Memories Workshops zusammenmit einem ökumenischen Team durchgeführt. „Die Teilnehmenden lernen sich selbst nicht mehr als Opfer, sondern als eine Person mit der Kraft zum Überleben wahrzunehmen“, fasst sie zusammen. Auch Täter seien eingeladen, sich Rechenschaft abzulegen und für ihr Leben neue Werte zu entwickeln.

„Was habe ich getan, was ist mir angetan worden und was habe ich versäumt zu tun?“, formulierte Priester Lapsley in einem Vortrag 2002 in der Nordelbischen Kirche die drei Grundfragen seiner Herangehensweise. „Enttäuschend simpel“ erschienen Pastorin Spiegelberg zunächst die Methoden. Doch dann offenbarte sich, wie notwendig diese seien, da sie „Menschen von unterschiedlichstem Bildungsstand und ganz verschiedener kultureller Herkunft eine aktive Teilnahme ermöglicht“. Spiegelberg: „Niemand verließ diese Workshops als geheilter, neuer Mensch. Aber vielen gingen mit gestärktem Selbstbewusstsein nach Hause, und einige fühlten sich von ihrer Last des Hasses oder der Schuld erleichtert.“

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Termin: Mittwoch, 12. März, 18 Uhr Andacht, 19 Uhr Vortrag mit Michael Lapsley im Ökumenischen Forum Hafencity.

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