Bischof Dr. Abromeit beim 34. Deutschen Evangelischen Kirchentag:

„Arabischer Frühling bringt Gewalt gegen Christen mit sich“

Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit
Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit© Pressestelle Nordkirche

03. Mai 2013 von Annette Klinkhardt

Hamburg. Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit hat heute (3. Mai) bei einer Veranstaltung des 34. Deutschen Evangelischen Kirchentags auf die dramatische Lage der Christen im Nahen Osten hingewiesen: „In einer Zeit des Umbruchs werden Christen gezielt in Angst und Schrecken versetzt. Es werden Anschläge auf Kirchengebäude durchgeführt, in Ägypten, Syrien und dem Irak werden Gottesdienstbesucher ermordet.“ Er appellierte an die Politiker, das Thema Christenverfolgung im Nahen Osten auf ihre Agenda zu setzen.

Unter dem Titel „Bleiben oder Fliehen? Die Lage der christlichen Gemeinschaft im Nahen Osten“ hatte die Landeszentrale für politische Bildung am Freitagabend zu einer Diskussionsveranstaltung in die Syrisch-Orthodoxe Kirche in Hamburg eingeladen. Mit dabei: Bischof Philoxenus Matthias Nayis von der Syrisch-Orthodoxen Kirche, der Generalbischof der Koptisch-Orthodoxen Kirche in Deutschland Anba Damian und Dr. Uwe Gräbe, früher evangelischer Propst in Jerusalem und jetzt Nahostreferent der Evangelischen  Mission in Solidarität. Der Greifswalder Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern ist seit 2001 Vorsitzender des Jerusalemsvereins, der evangelische Schul- und Gemeindearbeit in Israel und Jordanien fördert und sich für den Frieden zwischen Palästinensern und Israelis einsetzt.

Abromeit erinnerte an die beiden vor knapp zwei Wochen in Aleppo entführten Bischöfe: den syrisch-orthodoxen Erzbischof Gregorios Yohanna Ibrahim und seinen griechisch-orthodoxen Amtsbruder Bulos Jasidschi. Der Fahrer der beiden, ein Diakon, wurde dabei erschossen: „Exemplarisch wird an der Entführung der beiden Bischöfe deutlich, wie die Lage in wichtigen Ländern des Nahen Ostens sich für Christen zurzeit darstellt. Damit hat eine lange Geschichte der Diskriminierung von Christen in der islamischen Welt einen Höhepunkt und einen Scheidepunkt erreicht.“ Dabei gehe es „nicht um eine religiöse Randgruppe im Nahen Osten“, sondern die Frage nach dem gelingenden Miteinander von Muslimen und Christen sei eine „Schlüsselfrage für die Zukunft der Menschheit“.

Der arabische Frühling habe die Situation der Christen nicht verbessert, sondern sei im Gegenteil Auslöser für eine neue Stufe der Gewalt. Allein in Syrien seien derzeit Tausende Christen auf der Flucht. „Hunderttausende von Christen haben in den letzten Jahren ihre Heimat verlassen. Es ist nun die Frage, ob Christen in der Region, in der das Christentum vor 2000 Jahren entstanden ist, noch eine Zukunft haben.“

Bischof Dr. Abromeit appellierte an die Kirchen in Europa und Amerika, „alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die christlichen Gemeinden in Nahost zu stärken und ihnen in ihrer unglaublich schwierigen Lage zu helfen. Sie sollten in dieser Hinsicht auch Druck auf ihre Regierungen ausüben.“

Die Politiker forderte er auf, das Thema auf die Agenda zu setzen: „Es gibt nicht nur Wirtschaftskrisen, die Notwendigkeit zur Rettung des Euro und unsere anderen materiellen Herausforderungen.“

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