Gesellschaft

Auf dem Friedhof von Kummerfeld sollen Bibelzitate Halt geben

 Friedhofsverwalter Matthias Möller mit einer der Tafeln, auf denen Bibelzitate stehen
Friedhofsverwalter Matthias Möller mit einer der Tafeln, auf denen Bibelzitate stehen© Julia Fischer / epd

27. August 2015 von Julia Reiß, Timo Teggatz

Kummerfeld. „Fürchte Dich nicht“ – Platten mit Bibelzitaten stehen seit kurzem auf dem Friedhof im schleswig-holsteinischen Kummerfeld. Sie sollen zum Nachdenken anregen – und Trauernden Trost spenden.

Besucher des Friedhofs im schleswig-holsteinischen Kummerfeld (Kreis Pinneberg) werden mit tröstenden Worten empfangen: "Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind." Dieser Satz ist auf eine Metallplatte gelasert, die auf einem hüfthohen Granitblock am Wegesrand steht. Die Tafel mit Psalm 34,19 ist die erste von sechs, die an dem Rundweg auf dem Friedhof stehen und zusammen einen Bibelpfad bilden. Friedhofsverwalter Matthias Möller hatte die Idee dazu und sie kürzlich mit Hilfe von Spendern umgesetzt. Der Bibelpfad soll Hinterbliebenen beim Friedhofsbesuch Trost spenden und vielleicht sogar neue Besucher anlocken.

Finanziert wurden die Granitblöcke, die Metallplatten und die gelaserten Schriftzüge ausschließlich aus Spenden. Möller: "Außerdem habe ich in meinem Bekanntenkreis Unterstützer gefunden, die mir bei der Produktion oder mit Sachspenden geholfen haben." Silke Bürger, Vorsitzende des Friedhofsausschusses, wählte die sechs Bibelzitate aus, bunt gemischt aus Altem und Neuem Testament: "Fürchte Dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein" (Jesaja 43,1). Manche Menschen hätten sich in ihrem Leben nie mit dem Tod befasst, sagt Möller. "Wenn dann plötzlich ein Angehöriger stirbt, sind die geradezu planlos." Er hofft, ihnen mit den Bibelworten ein wenig Halt bieten zu können.

Mehr Tafeln nicht ausgeschlossen

Seit er die Tafeln vor ein paar Wochen aufgestellt hat, wurde er bereits häufig auf den Bibelpfad angesprochen. Eine Erweiterung um mehr Tafeln kann er sich gut vorstellen. "Das Feedback ist durchweg positiv", freut sich Möller. Einmal pro Woche geht er herum und wischt die Tafeln sauber. "Wir wollen ja schließlich noch lange was davon haben." Auf die Frage nach seinem Lieblingsspruch muss Möller nicht lange überlegen und zitiert den Brief an die Hebräer 13,14: "Wir haben keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir."

Dem Verwalter macht es Spaß, auf seinem Friedhof Neues zu schaffen und Projekte umzusetzen. So schuf er bereits das "Engelsfeld". Dort können Eltern, die so früh eine Fehlgeburt erlitten haben, dass das Kind nicht bestattungspflichtig ist, beerdigen lassen. Auf dem geschützen Rasen, von Hecken umrahmt und mit einem großen steinernen Engel finden viele auch einfach nur einen Moment der Ruhe.

Nebenan grasen Esel, Hühner und Kühe

Ganz und gar nicht ruhig sind die Esel auf dem Nachbargrundstück des Friedhofs. "Die schreien manchmal ganz schön rum", erzählt Möller. Der benachbarte Tierarzt lässt auch Kühe und Hühner auf der Wiese grasen, die von den Kindern der Gemeinde-Kita regelmäßig besucht werden. All das gehört zum Leben dazu, sagt Möller. "Ich finde es schön, wenn unser Friedhof mehr zum Park wird." Die vielen Bänke unter den großen, alten Bäumen werden bei schönem Wetter schon gut genutzt.

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