Leitbilder von morgen

Auf Pastoralkolleg: Die Kirche blickt in die ferne Zukunft

Einen Blick in die Zukunft wagt die Nordkirche auf dem Pastoralkolleg
Einen Blick in die Zukunft wagt die Nordkirche auf dem Pastoralkolleg© iStock

26. September 2014 von Timo Teggatz

Ratzeburg. "Welche Kirchenbilder können uns morgen leiten?" Zu diesem Thema lädt das Pastoralkolleg in Ratzeburg Pastoren und Synodale ein. Gemeinsam soll es einen Blick in die Zukunft der kommenden Jahrzehnte geben.

Anlässlich seines 25. Geburtstages lädt das Pastoralkolleg in Ratzeburg Pastoren und Synodale der Nordkirche am Dienstag, 30. September zum Theologischen Tag auf die Dominsel ein.  „Welche Kirchenbilder können uns morgen leiten?“ lautet das  Thema. Der Rektor des Pastoralkollegs, Martin Vetter, erklärt im Interview, wie Kirche sich in den vergangenen 25 Jahren verändert hat und welche Probleme in der Zukunft berücksichtigt werden müssen.

 

Wie hat Kirche sich in den vergangenen 25 Jahren verändert?

 

Martin Vetter: Blickt man zurück, so hat sich in den vergangenen 25 Jahren nicht nur die politische Landkarte, sondern auch die kirchliche Wirklichkeit  verändert. Mit dem Fall der Mauer standen auch die Kirchen vor neuen Herausforderungen. Die Zusammenführung des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR mit der Evangelischen Kirche in Deutschland im Jahr 1991 war prägend. Auch im Pastoralkolleg erweiterte sich der Horizont, als die Pommersche Kirche 1996 in die Trägerschaft eintrat und wenige Jahre später eine Kooperation mit der Mecklenburgischen Kirche vereinbart wurde. Manch intensiver Kontakt über die Grenzen der Landeskirchen hinweg förderte das Verstehen untereinander. Zugleich fanden Reformen bei Ortsgemeinden und Kirchenkreisen statt.

In den Jahren 2005 bis 2012 wurden die Kirchenkreise der Nordelbischen Kirche organisatorisch neu ausgerichtet. Einsparungen im Bereich der Kirchengemeinden und Dienste und Werke waren die Folge. Zudem: Wer hätte vor 25 Jahren die Gründung der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland am Pfingstsonntag 2012 im Ratzeburger Dom vorhergesagt?!

 

Wie mag unsere Kirche in 25 Jahren aussehen?

 

Die Nordkirche steht vor großen gesellschaftlichen Herausforderungen: Viele Menschen in Deutschland leben ohne Konfession. In den westlichen Bundesländern sind sie meist aus der Kirche ausgetreten. Im Osten Deutschlands sind religiöse Bezüge nur selten vorhanden. Der demographische Wandel macht der Kirche zu schaffen, zudem wandern Mitglieder ab oder treten aus der Kirche aus. Bereits heute sind die Folgen sinkender Mitgliedszahlen beim Zuschnitt von Pfarrstellen spürbar. Mit zunehmender Verdichtung im Pfarrberuf vergrößert sich die Belastung der Pastorinnen und Pastoren.

Zugleich wandelt sich das Verständnis der Kirche als „Volkskirche“. Die Volkskirche begreift die Kommunikation des Evangeliums als öffentliches Geschehen. Beispielhaft dafür ist der Gottesdienst, das kirchliche Engagement in Schulen, beim Klimaschutz oder in der Diakonie. So fördert die öffentliche Kirche das gesellschaftliche Leben. Wie aber kann kirchliche Arbeit spirituell und weltoffen gestaltet werden, wenn sie in Zukunft weniger Mitglieder zählt?

 

Wie groß ist die Angst in der Kirche vor Veränderungen?

 

Kirche befindet sich fortlaufend im Wandel, lautet ein reformatorischer Grundsatz, im Vertrauen auf Gott, der die Kirche bildet, erneuert und erhält. Veränderungen aber erzeugen oftmals Widerstände und Angst. „Change“ erzeugt vielfach Frust, zumal in kirchlichen Leitungsgremien, in denen widersprüchliche Interessen und Vorstellungen aufeinander treffen.

Erfolgreiche Veränderungen müssen deshalb verständlich und sinnvoll sein. Geeignete Kirchenbilder sind dafür notwendige Voraussetzung. Kirchentheoretisch reflektierte Orientierung für die Kirche von morgen zu vermitteln, ist daher das Ziel unseres Theologischen Tags.

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