Verfolgte der NS-Militärjustiz

Ausstellung über Deserteure im Hamburger Rathaus eröffnet

28. Januar 2013 von Doreen Gliemann

Hamburg. Im Hamburger Rathaus ist am Freitag eine Ausstellung über Deserteure und andere Verfolgte der NS-Militärjustiz eröffnet worden. Die Ausstellung bringe Licht in ein dunkles Kapitel der Stadtgeschichte, sagte Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD). "Wer als Soldat im Zweiten Weltkrieg vor dem Sterben flüchtete, galt jahrzehntelang als 'ehrlos' und wurde mit Verbrechern gleichgesetzt."

Die Ausstellung beleuchtet die Lebensläufe von Menschen, die wegen Desertion und "Zersetzung der Wehrkraft" bestraft wurden. Außerdem widmet sie sich der Nachkriegsgeschichte. Keiner der ehemaligen Wehrmachtrichter, so Veit, sei wegen Justizmordes oder Rechtsbeugung bestraft worden.

Hamburg war während des Zweiten Weltkrieges einer der bedeutendsten Wehrmachtstandorte im Deutschen Reich. Hier waren 13 Gerichte sowie andere zentrale Dienststellen der Wehrmachtjustiz tätig, die während des Krieges für Hunderte Todesurteile verantwortlich waren. Im Untersuchungsgefängnis Holstenglacis und am Standortschießplatz Höltigbaum in Rahlstedt wurden mehr als 200 Menschen hingerichtet. Insgesamt wurden zwischen 65.000 und 90.000 Verfahren in Hamburg durchgeführt. Dennoch ist bis heute kaum etwas über das Wirken der Militärgerichtsbarkeit bekannt.

Erst zwischen 1998 und 2009 erkannte der Deutsche Bundestag "Wehrkraftzersetzer", Deserteure und "Kriegsverräter" als Opfer der nationalsozialistischen Unrechtsjustiz an. Im Juni 2012 beschloss die Bürgerschaft einstimmig, dass in Hamburg ein Denkmal für Deserteure und andere Opfer der NS-Militärjustiz errichtet werden soll.

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