2. August 2016 | Åbenrå

„Begegnung schafft Freundschaften über Grenzen hinweg“

02. August 2016 von Gothart Magaard

Gottesdienst im internationalen Pfadfinder-Sommerlager in Dänemark

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserm Vater und unserem Bruder und Herrn Jesus Christus. Amen

 

Liebe Pfadfinderinnen und Pfadfinder, liebe Schwestern und Brüder,

zehn Tage Pfadfinderlager liegen hinter Euch. Es war ein besonderes, ein internationales Sommerlager. Pfadfinder aus den Stämmen aus Flintbek, Harrislee und Sterup, Scouts aus den United States of America mit Reverend Robert Mathew Evans und Scouts aus Indien mit Pastor Dinesh Chant.

I am very pleased to meet you here. It is a little like Pentecost with people from all over the world, praying and singing together as sisters and brothers in Christ, our Lord.

Eine bunte Gemeinschaft wie damals in Korinth, der großen Hafenstadt, in der sich eine christliche Gemeinde gegründet hatte. Unterschiedliche Menschen kamen da zusammen, Menschen, die normalerweise wenig miteinander zu tun hatten. Besonders kluge und weniger gebildete Menschen, Praktiker, die anpacken und andere, die eher kluge Reden geschwungen haben, Menschen aus allen sozialen Schichten. So wie auch wir hier im Pfadfinderlager: Da sind nicht nur die Unterschiede, die es immer zwischen Menschen gibt, da sind auch noch die Lebensumstände in Indien, in den USA und in Deutschland, die kaum zu vergleichen sind.

Ihr habt Euch während Eures Sommerlagers mit diesen Unterschieden und auch mit Euren Vorurteilen beschäftigt: z. B. von Amerikanern, die immer dicke Autos fahren, von Deutschen, die alle in Burgen leben und von Indern, die heilige Kühe pflegen. Wenn man sich tatsächlich begegnet, wenn man miteinander spricht und zwei Wochen zusammen lebt, singt, baut, Spaß hat, dann werden Vorurteile abgebaut und man merkt: Natürlich bleibt es dabei, dass die Lebensumstände in unseren Ländern sehr verschieden sind. Aber das Leben als Kinder und Jugendliche dreht sich in jedem Land der Welt auch immer wieder darum, in guten Beziehungen zu leben: in der Familie, mit Freundinnen und Freunden und mit Gott.

Damals in Korinth musste der Apostel Paulus den Christen ziemlich ins Gewissen reden. Manche haben sich selbst und ihre Gaben zu gering geschätzt. Andere meinten, sie wären etwas Besseres. Paulus sagte dagegen ganz klar: Ihr seid jede und jeder gleich viel wert, achtet niemanden gering! Ihr braucht einander mit all euren Gaben.

Diese Erfahrung habt Ihr auch auf dem Pfadfinderlager gemacht. Die Rohstoffe zum Bauen der Türme für sich allein sind nutzlos. Es ist auch keiner wertvoller als ein anderer. Und wenn sie ungleich verteilt sind, muss man für einen Ausgleich sorgen. Nur gemeinsam kann etwas Gutes und Sinnvolles daraus werden, Türme, die nicht gleich beim ersten Windstoß zusammen brechen.

Doch dann besteht immer noch und immer wieder die Gefahr, dass manche Bauleute denken, sie wären wichtiger und besser als andere. Paulus schreibt dazu in seinem ersten Brief an die Korinther:

(1. Kor 12, 29) Sind alle Apostel? Sind alle Propheten? Sind alle Lehrer? Sind alle Wundertäter? 30 Haben alle die Gabe, gesund zu machen? Reden alle in Zungen? Können alle auslegen? 31 Strebt aber nach den größeren Gaben.

Und ich will euch einen noch besseren Weg zeigen.

Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe … und hätte die Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze. …

Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.

Kurz zusammengefasst:

Ja, Ihr seid wirklich begabt – aber ohne Liebe ist das alles nichts!

Zwei Wochen lang seid Ihr nun zusammen hier im Pfadfinderlager. Es braucht Zeit, um sich kennen zu lernen, insbesondere, wenn man aus so verschiedenen Ländern zusammen kommt. Unsere Hoffnungen sind verschieden, auch wie wir unseren Glauben leben, unterscheidet sich. Aber es gibt eines, was uns als Christen über alle Grenzen hinweg miteinander verbindet: das ist die Liebe Gottes. So verschieden wie wir sind: Gott liebt uns, das spüren wir, wenn die eine dem anderen hilft, in dem, was ihm schwer fällt, wenn wir uns die Hand reichen, um heil über eine Schlucht zu kommen, wenn wir miteinander hier im Gottesdienst singen und beten. Gottes Liebe macht uns stark, so dass wir von uns absehen können. Die Augen gehen uns auf, und wir sehen, was der andere braucht. Wir sind Schwestern und Brüder, wir sind Kinder Gottes, von ihm heiß und innig geliebt. Die Liebe Gottes schweißt uns zusammen: von West nach Ost, über alle Grenzen hinweg, all over the world.

Was bleibt von diesem Sommerlager?

Eine Menge neuer Erfahrungen, vielleicht neue Freunde und die Gewissheit: Gemeinsam können wir viel erreichen. Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei bleiben, so schreibt es Paulus: Doch das Wichtigste und Größte ist die Liebe. Eine Liebe, die ganz von allein in unsere Herzen tritt: die Liebe Gottes in Jesus Christus. Nehmt Gottes Liebe mit, wenn Ihr aufbrecht und zurückkehrt in Eure Länder, in Eure Heimat und in Eure Häuser. Gott schenkt sie Euch – gratis, umsonst, wunderbares, leichtes Gepäck.
Amen.

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