Kurs in Hamburg

Beten – leidenschaftlicher und fröhlicher als geahnt

Es gibt mehr als hundert Arten zu beten, sagt der Kursleiter
Es gibt mehr als hundert Arten zu beten, sagt der Kursleiter© Karmeny / Fotolia

26. Juni 2015 von Timo Teggatz

Hamburg. Wer gerne betet, hat es gut. Viele Christen empfinden das Beten jedoch als langweilige Pflicht, meint Klaus Douglass. Deshalb hat der Theologe in der Apostel-Gemeinde von Hamburg-Harburg einen Kurs angeboten. Das Motto: „Wie Beten Spaß machen kann“.

Die Bänke der Apostel-Kirche sind gut gefüllt. Unter den 115 Besuchern sitzen wohl mehr Beter als Nichtbeter. Aber alle hier haben ein Bedürfnis: Sie wollen neue Wege finden oder alte Wege wieder entdecken, um mit Gott in Kontakt zu kommen. Und zu bleiben.

Um diesem Wunsch nachgehen zu können, hat Pastor Claus Scheffler einen der begehrtesten deutschsprachigen christlichen Redner nach Hamburg geholt: Klaus Douglass. Der theologische Referent für missionarisches Handeln und geistliche Gemeindeentwicklung im Zentrum Verkündigung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau will neue Formen des Betens vermitteln. „Wie Beten Spaß machen kann“, unter diesem Motto steht der Abend.

Beten – reden mit Gott

Beten sei wie Reden mit Gott. Anders als im Gespräch mit einem Menschen spiele Gott den Pingpongball aber selten direkt und verständlich wieder zurück. Douglass versteht es, den Menschen nicht nach dem Mund, aber aus der Seele zu sprechen. „Es gibt so viele Gründe, warum das Beten schwerfällt“, sagt er. Aber das habe nichts mit mangelnder Geistlichkeit zu tun. Beten lerne man nur durch andere Beter. „Doch wo gibt es noch die Lehrerinnen und Lehrer des Gebets?“

Genau darauf zielt dieses Intensivwochenende der Apostelgemeinde ab: Menschen für sich selbst und auch als Multiplikatoren gegenüber anderen sprachfähig zu machen. Dass dabei gar nicht unbedingt gesprochen werden muss, sondern auch getanzt, gemalt, musiziert und geschwiegen werden kann, ist für manchen erfahrenen Christen hier eine Überraschung. Das liegt laut Douglass nicht zuletzt an den starren Formen, die das Beten in unseren Kirchen angenommen habe. Was der Pastor in wohlgesetzten Worten in scheinbarer Einstimmigkeit für die Gemeinde vorformuliert hat und meistens vorliest, führe dem einfachen Gemeindemitglied häufig nur seine eigene Unfähigkeit zu beten vor Augen, meint der Theologe.

Was die Schuhgröße mit dem Gebet zu tun hat

„Stellen Sie sich vor, Sie gingen in ein Schuhgeschäft, das Ihnen ein Freund wärmstens empfohlen hat“, sagt Douglass. „Dort gibt es aber nur Schuhe in den Größen 34-36 und 46 und 47. War Ihre Größe dabei? Nein? Und ist das nun Ihr Fehler?“ Es gebe bestimmt hundert oder mehr Arten zu beten. Er selbst habe etwa fünfzig davon ausprobiert. Bei manchen Formen habe er lachen müssen, andere habe er verworfen, wieder andere für gut befunden. Das Problem sei, dass in den meisten Gemeinden nur maximal fünf Weisen zu beten etabliert seien. Andere Formen gälten als nicht erlaubt oder würden einfach als unchristlich abgetan. „Hier wird jedes Streichholz gelöscht, da es ja zum Flächenbrand werden könnte“, kritisiert der Pastor. Dabei sei doch genau das Reformation: ein fortwährenden Prozess.

Douglass fragt bei allen Themen, die ihn um- und antreiben, wie sich ein Umdenken positiv auf das Geimeindeleben auswirken kann. Denn dies bedeute in letzter Konsequenz immer, dass Jesu Botschaft und damit Gottes Liebe mehr Menschen erreiche. Wer in der Lage sei, sich selbst auf ungewöhnliche Wege des Betens einzulassen, werde auch anderen individuellere Wege zugestehen. Die Teilnehmer reagierten interessiert. Viele erklärten, Douglass‘  Ideen seien für sie inspirierend. Es wurde laut nachgedacht und nachgefragt. Mit nach Hause nahmen die Teilnehmer das Gefühl, dass Beten viel leidenschaftlicher und fröhlicher sein kann als bisher geahnt.

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