Bibelauslegung und Gleichberechtigung
09. Mai 2018
Lübeck. Gerhard Ulrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), wird am Montag, 14. Mai 2018, einen zweitägigen Kongress für Theologinnen und Theologen aus dem Ostseeraum eröffnen. Unter dem Motto „Wir haben selber gehört und erkannt…“ (Joh 4, 42) wollen sich die rund 80 Teilnehmenden mit einer „sachgerechten Auslegung der Bibel“ beschäftigen, heißt es in einer Ankündigung.
Hintergrund sei sowohl die Einführung von Elisabeth Haseloff als erste Pastorin vor 60 Jahren in einer Gemeinde in Lübeck als auch der Beschluss der lettischen Synode 2016, Frauen per Verfassungsänderung von der Ordination auszuschließen. Initiiert haben den Kongress das Zentrum für Mission und Ökumene in der Nordkirche, die Beauftragte für Geschlechtergerechtigkeit und das Frauenwerk der Nordkirche sowie die Konvente evangelischer Theologinnen in der Bundesrepublik Deutschland und in der Nordkirche.
Christa Hunzinger, Europareferentin im Zentrum für Mission und Ökumene in der Nordkirche: „Ich erlebe, dass in vielen unserer europäischen Partnerkirchen Frauen als Pastorinnen nach wie vor nicht selbstverständlich sind. Meist hängt dies auch mit einem bestimmten Verständnis der Auslegung der Bibel zusammen.“ Hunzinger koordiniert die Beziehungen zu den europäischen Partnerkirchen der Nordkirche. Pastorin Susanne Sengstock vom Frauenwerk der Nordkirche: „Bei unserer Konferenz geht es nicht nur um reinen Input, sondern auch um Begegnung, Austausch und Vernetzung.“
Hinweis für Redaktionen:
Montag, 14. Mai
11 Uhr: Grußwort von Landesbischof Gerhard Ulrich
11.30 Uhr: Vortrag von Prof. Gerlinde Baumann, Marburg: „Grundlagen der Hermeneutik“
14.30 Uhr: Vortrag von Dr. Malgorzata Grzywacz, Poznań, Polen: „Evangelische Theologinnen Polens kommen zu Wort. Eine kulturwissenschaftlich orientierte Annäherung“
Dienstag, 15. Mai
9.30 Uhr: Vortrag von Prof. Dace Balode, Riga, Lettland: „Fundamentalistische Bibelauslegungen verstehen“
10.30 Uhr: Vortrag von Prof. Marianne Kartzow, Oslo, Norwegen: „Der feministische Paradigma-Wechsel in der Hermeneutik: Intersektionalität“
13.30 Uhr: Abschluss-Podium mit den Referentinnen und der Hamburger Pröpstin Astrid Kleist, Vizepräsidentin des Lutherischen Weltbundes