Kirchenkreis Altholstein

"Bibelfeste Stadt" - Neumünsteraner sollen Bibel abschreiben

Neumünsteraner sollen die Bibel von Hand abschreiben (Symbolbild).
Neumünsteraner sollen die Bibel von Hand abschreiben (Symbolbild). © iStockphoto, erhandayi

24. Juni 2014 von Simone Viere

Neumünster. Pastorin Simone Bremer aus der Neumünsteraner Vicelinkirchengemeinde will die Bürger ihrer Stadt "bibelfest" machen. Ziel ihrer am Dienstag, 24. Juni, gestarteten Aktion ist es, dass sich 1.212 Neumünsteraner finden, von denen jeder eine Seite der Bibel von Hand abschreibt. Die Pastorin will eine Bürgerbibel zur 888-Jahrfeier Neumünsters am 26. April 2015 vorlegen. Bei der Organisation der Aktion macht auch ihre Pastorenkollegin Angelika Doege-Baden-Rühlmann aus der Anschargemeinde mit.

Die angepeilten 1.212 Seiten für 888 Jahre Neumünster kommen nicht von ungefähr. Genauso viele Seiten hat die Bibel von Bremer, mit der sie seit vielen Jahren arbeitet. Die Aktion soll nicht auf Kircheninsider beschränkt sein. "Jeder kann mitmachen und einfach seine Lieblingsgeschichte aus der Bibel abschreiben", sagte die evangelische Theologin. Etwa die Stelle mit dem Konfirmationsspruch, der Text zur Trauung oder die Weihnachtsgeschichte. Bremer: "Wer möchte, schlägt die Bibel an einer beliebigen Stelle auf und schreibt los."

Pastorin Bremer: "Jeder kann mitmachen"

Eine Bürgerbibel gibt es schon in Schleswig-Holstein: 2003 wurde die Kieler Bürgerbibel vorgelegt. Damals waren 2.000 Bürger beteiligt, darunter Schleswig-Holsteins ehemalige Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD). Sie schrieb eine Seite aus dem 5. Kapitel des Matthäus-Evangeliums ab. Darin kommen auch die Jesus-Worte vom Vergelten vor: "Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar ....". 

Neumünsteraner Bürgerbibel soll nach dem Druck gebunden werden

Auch die Neumünsteraner Bürgerbibel soll nach dem Druck gebunden werden. Bremer hofft, so viele Menschen wie möglich für die Idee zu begeistern. Jetzt will sie zunächst auf die Kirchengemeinden zugehen. Nach den Sommerferien will sie die Stadtverwaltung, das Museum Tuch- und Technik, Vereine und Schulen ansprechen. Bremer weiß, wie viel Mühe es macht, eine Seite von Hand abzuschreiben. Trotzdem legt sie Wert darauf, dass leserlich und sauber geschrieben wird: "Es sollte schon ordentlicher als die eigene Unterschrift sein."

Weitere Infos: Pastorin Simone Bremer, Tel. 04321 / 427 92.

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