Weihnachtspredigt im Michel

Bischöfin Fehrs: Deutliche Worte zur feierlichen Stunde

Bischöfin Kirsten Fehrs predigte Heiligabend im Michel (Archivfoto)
Bischöfin Kirsten Fehrs predigte Heiligabend im Michel (Archivfoto)© Nordkirche, Marcelo Hernandez

24. Dezember 2014 von Timo Teggatz

Hamburg. Mit klaren Worten hat Bischöfiin Fehrs die "Pegida"-Demonstranten in ihrer Weihnachtspredigt im Michel kritisiert. Am Tag vor Heiligabend hatte sie kurzzeitig den Job gewechselt - sie war Redakteurin im Hamburger Abendblatt.

Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs hat in ihrer Weihnachtspredigt die "Pegida"-Demonstrationen kritisiert. Ihr fehle jedes Verständnis dafür, wenn Menschen öffentlich bekunden, dass sie weniger oder auch gar keine Flüchtlinge in Deutschland wollten, sagte Fehrs am Heiligabend im Hamburger Michel. "Wem christliche Werte am Herzen liegen, der geht nicht eingereiht in eine schweigende, dunkel gekleidete, marschierende Masse."

Das Geheimnis von Weihnachten sei die Begegnung, sagte Fehrs. Im Stall zu Bethlehem seien völlig unterschiedliche Menschen zusammengekommen: Hirten vom Feld, Sterndeuter aus dem Morgenland und die Heilige Familie. Vor dem Gottesdienst hatte die Bischöfin die Luther-Gemeinde Bahrenfeld besucht, die Flüchtlinge in der Zentralen Erstaufnahme unterstützt. Hier, so Fehrs, werde "das Brot ebenso wie die Sorge" geteilt.

Man sehe keinem Flüchtling mehr an, was sie einst gewesen sind - "ob Bankdirektor, Ärztin, Handwerker oder Fabrikarbeiterin". Fehrs betonte, neben einer würdigen Unterbringung und ärztlicher Behandlung sei es wichtig, dass die Flüchtlinge ihre Lebensgeschichte fortsetzen könnten, wo sie in Bürgerkrieg und Terror abgerissen wurde.

Abendblatt-Chefin für einen Tag

Am Tag vor Heiligabend wechselte Bischöfin Fehrs kurzzeitig den Job. Zusammen mit dem katholischen Weihbischof Hans-Jochen Jaschke übernahm sie die Chefredaktion des "Hamburger Abendblatts" für die Weihnachtsausgabe. So war auf der Titelseite die biblische Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas-Evangelium zu lesen. Die gesamte Ausgabe für den 24. Dezember stand unter dem Motto: "Was uns die Weihnachtsgeschichte heute zu sagen hat."

Themen mit Verbindung zur Weihnachtsgeschichte waren unter anderem die Entwicklung der Geburtenzahlen in Hamburg, die Situation der Flüchtlinge und die finanziellen Folgen der letzten Volkszählung. Hotels und Herbergen, so ein weiteres Thema, sind auch aktuell in Hamburg zu Weihnachten ausgebucht. Vorgestellt wird zudem ein Schäfer vom Haseldorfer Deich. Im Vorgriff auf den Dreikönigstag am 6. Januar erläutert der Leiter des Planetariums, Thomas Kraupe, den "Stern von Bethlehem".

Bischöfin Fehrs greift selbst in die Tasten

"Chefredakteurin" Fehrs griff auch selbst in die Tasten. Neben einer theologischen Betrachtung über die biblische Engel-Botschaft "Fürchtet Euch nicht!" schrieb sie über ihre Erfahrungen mit Kirchgängern an Heiligabend. Nicht jeder Besucher an Heiligabend sei ein gläubiger Christ, so Fehrs. Aber alle seien verbunden mit der Suche nach Segen. Es sei eine Suche nach Stille, Heimat und Geborgenheit.

Co-"Chefredakteur" Jaschke erinnert in seinem Leitartikel an die Menschwerdung Gottes und gibt im Kulturteil Einblick in das Schreiben einer Weihnachtspredigt. Flüchtlingskinder, die Debatte zur Sterbehilfe und der Tod eines Babys in der "Babyklappe" seien in diesem Jahr seine Themen, heißt es dort. Die entscheidende Idee für die Predigt komme allerdings ganz plötzlich, und dann nehme er einen Zettel oder auch freie Seiten in einem Roman, um sie aufzuschreiben.

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