Bischöfin Fehrs erinnert an Sänger im Widerstand
27. Februar 2014
Lübeck-Travemünde. Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs hat an die Rolle singender Poeten erinnert, die sich im Kampf gegen Diktaturen engagierten und verfolgt wurden. "Singen bedroht die Mächtigen", sagte Fehrs zum Auftakt der evangelischen Nordkirchen-Synode am Donnerstag im Ostseebad Lübeck-Travemünde. Fehrs verwies auf Victor Jara, den der chilenische Diktator Augusto Pinochet erschießen ließ. Weiter nannte sie den aus der DDR ausgebürgerten Wolf Biermann und die paschtunische Sängerin Ayman Udas, die vor einigen Jahren im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet von den Taliban ermordet wurde.
Anlass war die Vorstellung eines Beihefts der Nordkirche zum Evangelischen Gesangbuch. Unter dem Titel "Himmel, Erde, Luft und Meer" soll es Pfingsten 2014 erscheinen und hat 244 Seiten. Der Auftrag stammt noch aus der Fusionsphase der Nordkirche. Pfingsten 2012 hatten sich die Landeskirchen von Nordelbien (Hamburg und Schleswig-Holstein), Mecklenburg und Pommern zur Nordkirche zusammengeschlossen.
Die 156 Kirchenparlamentarier beraten bis Sonnabend unter anderem sexuellen Missbrauch in der Kirche und ein neues Pfarrdienstrecht. Landesbischof Gerhard Ulrich wird seinen Jahresbericht halten. Am Sonnabend wird der Eine-Welt-Preis an den Weltladen Güstrow verliehen. Außerdem werden die Synodalen einen Themen- und Zeitplan für die nächsten Jahre beraten.