Bischöfin Fehrs fordert Solidarität mit Opfern und Angehörigen
23. März 2014
Hamburg. Zum Tag der Kriminalitätsopfer hat Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs dazu aufgerufen, nicht nur an die Opfer, sondern auch an die vielen Mitbetroffenen zu denken. Partner, Eltern, Großeltern, Freunde und Kinder von Opfern brauchten Solidarität, sagte sie am Sonnabend (22. März) in der Hamburger Hauptkirche St. Jacobi.
Der Gottesdienst stand unter dem Motto "Den Opfern eine Stimme geben". Er wurde von der Opferorganisation Weisser Ring mitgestaltet.
Verantwortung zu übernehmen könne heiße, genau hinzusehen, sagte Fehrs. Viele wollten nicht wahrhaben, wieviel Gewalt in der Gesellschaft stattfindet. Dann gelte es, innezuhalten und auszuhalten, was man nicht ändern kann. Und zugleich Mut zu schöpfen für das, was geändert werden könne.
Manchmal sei es der größte Respekt gegenüber den Opfern, der Trauer einen würdigen Raum zu geben und dorthin mitzugehen. "Trost braucht diese Nähe", sagte Fehrs. Trost brauche aber auch "eine gewisse Stille - ein Schweigen, in dem man teilt, was keine Worte mehr findet".
Hilfe an solcher Stelle könne Anteilnahme sein, sagte die Bischöfin. Die habe nichts Gönnerhaftes, sondern beruhe auf Gegenseitigkeit und suche die Gemeinschaft. Im Füreinander könne man auf Augenhöhe Verantwortung übernehmen. Und zur Hilfe eilen oder ein Licht anzünden: "Wir können die Antwort Gottes in dieser Welt sein", sagte die Bischöfin.