Bischöfin Fehrs gratuliert Aids-Seelsorge
01. April 2019
Bischöfin Kirsten Fehrs hat der Aids-Seelsorge der evangelischen Kirche in Hamburg zu ihrem 25-jährigen Bestehen gratuliert. Die Aids-Seelsorge sei für sie "ein Lichtblick im Dunkel, eine Insel im Meer der Traurigkeit", sagte Fehrs im Festgottesdienst in der St. Georg-Kirche am Hauptbahnhof.
Die Bischöfin erinnerte an die Angst, "damals, in den achtziger Jahren, als diese neue Krankheit aufkam, die so unheimlich und tückisch war, weil so unsichtbar, so tödlich".
Bischöfin Fehrs: Es braucht Menschen die Klartext reden
Es sei auch deshalb eine beängstigende Zeit gewesen, "weil Aids alle Vorurteile, die sich sowieso schon mit der Homosexualität verbanden, erneut wachrief und steigerte". Sie schaue mit großer Dankbarkeit auf die Aids-Seelsorge, "auf all die Couragierten, die uns damals aufgerüttelt haben und informiert und nicht nachgelassen haben damit, uns als Kirche, damals als Nordelbische Kirche, in die Verantwortung zu rufen", so Fehrs. Es brauche Menschen "die Klartext reden, die Courage und keine Angst haben. Die wissen, Liebe kann keine Sünde sein."
Seit Herbst 2018 leitet Thomas Lienau-Becker die Aids-Seelsorge in Hamburg
Bereits am Sonnabend stand unter dem Motto "Heute ganz Retro" ein "Wiedersehen mit alten Bekannten" auf dem Programm. Einen Monat später feiert Aids-Pastor Lienau-Becker am 28. April den 300. Aids-Gottesdienst in Hamburg.
Erster Aids-Pastor in Hamburg war 1994 Rainer Jarchow. Er wurde von der damaligen Bischöfin Maria Jepsen ins Amt eingeführt. Zehn Jahre zuvor hatte er die Aids-Hilfe Köln aufgebaut und drei Jahre später die Deutsche Aids-Stiftung "Positiv leben" gegründet. Auf Jarchow folgte 2004 Pastor Detlev Gause, der bis 2018 im Amt blieb. Seit Herbst vergangenen Jahres wird die Aidsseelsorge vom ehemaligen Kieler Propst Thomas Lienau-Becker geleitet. Zum Team gehören sechs hauptamtliche Psychologen und Sozialpädagogen sowie rund 20 feste Ehrenamtliche.