Bischöfin Fehrs predigt auf dem Ohlsdorfer Friedensfest
26. Juli 2015
Hamburg. Ein Gottesdienst für den Frieden: Vor 200 Besuchern hat Bischöfin Fehrs beim Ohlsdorfer Friedensfest gepredigt und nachdenkliche Worte zum Thema Krieg gefunden.
In Gedenken an die Toten des Zweiten Weltkrieges hat Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs am Sonntag neben dem Bombenopfer-Mahnmal auf dem Ohlsdorfer Friedhof einen Gottesdienst mit über 200 Besuchern gefeiert. Auch im Hier und Jetzt gebe es über 30 Kriege, sagte die Bischöfin. Wichtig seien Erinnerung ebenso wie Hoffnung. Der Mensch brauche Visionen und müsse in die Zukunft blicken.
Sie stehe vor diesem Mahnmal und erkenne, "dass es heutzutage die äußeren Bilder sind, die uns zu unmittelbaren Zeugen machen von Gewalt und Tod". Durch Twitter und Youtube 24 Stunden täglich. "Wir sind sehr dicht dran, aber verstehen wir wirklich, was da passiert? In Syrien, im Irak, in Afghanistan?", fragte Fehrs.
Sie zeigte sich beeindruckt von der Hilfsbereitschaft der Hamburger gegenüber den Flüchtlingen in der Stadt. Ein "wirkliches Hoffnungszeichen für Hamburg", nannte es die Bischöfin. "Aber wissen wir wirklich, welch' Trauma manch einer erlebt hat, in den Kriegen heute – und damals?" Es sei vielleicht manchmal ganz heilsam, sich das klar zu machen.
"Ein Haus Europa – und keine Festung"
Für eine Gesellschaft, die dem Flüchtling in Freundschaft entgegen komme, "ein Land, das Heimat wird, ein Haus Europa und keine Festung" gelte es, zu Gott zu stehen. Wer sich von ihm geachtet wisse, könne sich öffnen, auch für die großen Erwartungen.
Noch bis zum 2. August wird das Ohlsdorfer Friedensfest auf dem Friedhof gefeiert. Es will an das Ende des Zweiten Weltkriegs erinnern und aktuelle Friedensaktivitäten fördern. Lesungen, Diskussionen, Filme und Konzerte stehen auf dem Programm. Veranstalter sind unter anderem der Volksbund Kriegsgräberfürsorge, der Verein Psychosoziale Arbeit mit Verfolgten und Initiativen gegen Rechtsextremismus.